Ipf- und Jagst-Zeitung

Fünf Jahre Suche sind vorbei Franz Wolf hat endlich einen Nachfolger für seine Firma gefunden.

Mehrere Jahre hat der Inhaber von Haustechni­k einen Nachfolger gesucht – 2018 übernimmt Köpfer die Firma

- Von Anna Kratky

- Keine fünf Minuten steht das Telefon in dem Einzimmerb­üro von Franz Wolf still. Seine Firma Haustechni­k Wolf in Schrezheim läuft gut. Trotzdem hat der mittlerwei­le 62-Jährige fünf Jahre lang einen Nachfolger gesucht. Nun hat er endlich einen gefunden.

Annoncen in Fachzeitsc­hriften oder der Aufdruck „Nachfolger gesucht“auf dem Firmenwage­n – all das hat lange nichts gebracht. Schlussend­lich war es ein Bekannter, der sich bei Wolf meldete, um seine Firma zu übernehmen. Joachim Köpfer aus Tannhausen wird sein Unternehme­n „Lan@Work“mit dem von Wolf im neuen Jahr zusammenfü­hren. Köpfer ist spezialisi­ert auf Elektrotec­hnik, Automatisi­erung und Photovolta­ik, Wolf auf Heizung und Sanitär.

Es ist schwer, Nachfolger zu finden

Wieso es derart schwierig war, einen Nachfolger zu finden? Darüber kann der 62-Jährige nur mutmaßen. „Die Zahlen, die jährlich in der Bilanz stehen, sind durchweg positiv“, sagt er. Das sollte den Betrieb eigentlich attraktiv für Nachfolger machen, was ihm auch die Handwerksk­ammer Ulm bestätigt habe. Sie habe laut Wolf versucht, ihn bei der Suche zu unterstütz­en.

Allgemein sei es jedoch schwierig, im Handwerk gute Mitarbeite­r zu finden, sagt Wolf. „Obwohl bei uns gute Löhne gezahlt werden, wandern viele direkt nach der Ausbildung in die Industrie ab, weil man dort geregelter­e Arbeitszei­ten hat“, erklärt er. Das ziehe zahlreiche junge Leute an. In seiner eigenen Firma arbeitet der Inhaber mindestens zehn Stunden am Tag. „Ich komme wöchentlic­h bestimmt auf 60 Stunden“, sagt er.

In dieser Zeit ist der 62-Jährige viel unterwegs bei seinen Kunden, um Installati­onsarbeite­n und Reparature­n zu erledigen, wie seine rauen Hände schon bei der Begrüßung verraten. „Mein Büro ist ein Waisenkind“, sagt er mit einem leichten Lächeln. Der Papierkram kommt dann noch oben drauf.

Alle Energieque­llen aus einer Hand

Der Gedanke, der hinter der Übernahme steckt: „Ich möchte die gesamten Energieque­llen sinnvoll miteinande­r kombiniere­n“, sagt Köpfer. Alles, was für einen Umbau nötig sei, möchte er aus einer Hand unter dem Namen „Köpfer Gebäudetec­hnik“ anbieten. Die Übernahme ist für Wolf jedoch noch kein Grund, sich zur Ruhe zu setzen. „Ich hätte das noch gemacht bis ich 1,80 Meter tiefer gelegen wäre“, sagt er. Und das, obwohl er eigentlich immer im Alter von 60 Jahren aufhören wollte.

Zu wissen, dass es mit seiner Firma weitergehe, sei ohne Frage eine große Erleichter­ung für ihn. „Ich habe nicht geglaubt, dass es so schwer ist aufzuhören. Es haben sich zum Teil freundscha­ftliche Beziehunge­n zu den langjährig­en Kunden entwickelt. Da ist jetzt schon viel Wehmut dabei“, sagt Wolf. Er werde erst einmal als Angestellt­er von Köpfer weiterarbe­iten. Die Kunden werden von ihm und Joachim Köpfer gemeinsam betreut.

Auch sein einziger Mitarbeite­r, Walter Krause, ist seit der Gründung des Unternehme­ns vor 35 Jahren mit dabei. Er wird ebenso wie Wolf selbst bei der Firma angestellt bleiben.

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FOTO: KRATKY
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FOTO: PRIVAT Joachim Köpfer wird im neuen Jahr seinen Betrieb und den von Franz Wolf zusammenfü­hren.
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FOTO: ANNA KRATKY Franz Wolf ist erleichter­t, dass er nach fünf Jahren Suche endlich einen Nachfolger gefunden hat.

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