Gute Gründe
Zum Artikel „In Gundremmingen geht Block B vom Netz“(29.12.):
Dass Siedewasserreaktoren wie die in Gundremmingen gefährlicher sind als Druckwasserreaktoren, ist nicht nur die Ansicht von Atomkritikern wie dem zitierten BUND Naturschutz, sondern gesichertes Wissen in Fachkreisen. Hier gibt es nämlich keinen Sekundärkreislauf als zusätzliche Barriere zwischen Reaktor und Umgebung, sondern der im Reaktor erzeugte Dampf wird direkt in die Turbine geleitet.
Die neutronenabsorbierenden Stäbe für die Abschaltung fallen nicht von oben in den Reaktor, sondern müssen aktiv von unten hineingefahren werden. Wenn der Strom ausfällt, ist das unmöglich, der Reaktor kann dann nicht gestoppt werden.
Eine zusätzliche Gefahrenquelle von Siedewasserreaktoren sind die Abklingbecken für ausgediente Brennelemente, die noch lange Zeit nach Gebrauch heiß sind. Wenn dann das Kühlwasser ausläuft, schmelzen die Brennelemente und verursachen eine Explosion – wie in Fukushima geschehen. Es gibt also genügend Gründe dafür, beide Blöcke in Gundremmingen jetzt abzuschalten. Für die Stromversorgung werden sie ohnehin nicht gebraucht: Jahr für Jahr produziert Deutschland Stromüberschüsse, die exportiert werden. 2016 waren das rund 50 Milliarden Kilowattstunden; das AKW Gundremmingen liefert rund 20 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr. Eduard Belotti,
Augsburg
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