Ein kleines Buch über die Fastnacht
Volker Grab und Peter Bauer wollen Kindern den Brauch der Fasnacht näher bringen
- Die Eingangstür des katholischen Kindergartens in Röhlingen öffnet sich und eine Gruppe von Kindern mit bunt bemalten Gesichtern, rosa Schmetterlingsflügeln, Cowboyhüten und Perücken strömt hinaus auf den kleinen gepflasterten Vorplatz. Der Grund: Die Fastnacht hat begonnen und der Narrenbaum des Kindergartens soll am Donnerstagmorgen enthüllt werden. Zu diesem Anlass sind auch Ellwangens Bürgermeister Volker Grab und Peter Bauer vom Landesverband Württembergischer Karnevalsvereine gekommen. Sie haben den Kindern ein Büchlein mitgebracht, das ihnen den Brauch der Fastnacht näher bringen soll.
„Die kleine Maus sucht Fasnet“lautet der Titel des Kinderbuches, das der Landesverband veröffentlicht hat. „Der tiefere Sinn des Buches soll sein, den Kindern den Brauch der Fastnacht näher zu bringen.
Jeden Tag schminken, verkleiden und singen
Es geht vor allem auch darum, dass die Fastnacht einen festgelegten Zeitraum hat“, sagt Bauer. Denn anders als der Kölner Karneval beginne die Fastnacht hier erst am Dreikönigstag und nicht am 11. November. Diese beiden Dinge würden immer mehr miteinander vermischt, so Bauer. „Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass unsere kulturelle Identität gewahrt bleibt“, fügt Grab hinzu. Damit solle man schon im Kindergarten anfangen. So lässt sich Grab auch nicht lange bitten, munter mit den Kindern die Fastnachtslieder „Das rote Pferd“oder „Die Tante aus Marokko“zu singen, um den frisch enthüllten Narrenbaum vor dem Kindergarten einzuweihen.
Schminken, Verkleiden und Lieder singen, das stehe nun jeden Tag bis zum Ende der Fastnacht auf dem Programm, sagt Kindergärtnerin Johanna Felber. Auch sie trägt für die heutige „Narrenbaumparty“, wie sie es nennt, einen rosa Tüllrock, kombiniert mit einem gleichfarbigen T-Shirt und Stirnband. „Die Kinder lieben es, sich zu verkleiden und in andere Rollen zu schlüpfen. Fast alle hier sind bereits auch Mitglied in einem Fastnachtsverein“, erzählt sie und deutet auf die Kinder auf dem Vorplatz.
In allen Kindergärten in Ellwangen werden Grab und Bauer die Büchlein noch verteilen. Trotzdem sollen alle die fünfte Jahreszeit so feiern, wie sie es gerne tun. „Wir wollen niemandem etwas verbieten, versuchen aber den Menschen zu erklären, wie unsere Tradition funktioniert“, sagt Bauer.