Telefonaktion zum Thema Pflege
(sz) - Weil es jeden jederzeit treffen kann, sollte man sich mit dem Thema Pflege beschäftigen. Denn jeder kann pflegebedürftig werden – nicht nur durchs Alter. Aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls kann man auch in jungen Jahren plötzlich und dauerhaft auf fremde Hilfe angewiesen sein. In Deutschland steigt die Zahl der Pflegebedürftigen stetig. Es sind mittlerweile knapp 2,9 Millionen. Drei Viertel der Betroffenen werden zu Hause betreut. Die Pflegeversicherung unterstützt das durch umfangreiche Angebote.
Wer sie in Anspruch nehmen möchte, muss bei seiner Pflegekasse einen Antrag stellen und von ihr als pflegebedürftig anerkannt werden. Der Weg dahin führt über einen Hausbesuch des von der Pflegekasse beauftragten Gutachters. Darauf sollte man sich gut vorbereiten und am besten vorab eine kostenfreie und neutrale Pflegeberatung in Anspruch nehmen. Für die Begutachtung werden mehr Bereiche des Lebens einbezogen als vorher. Jetzt werden sowohl körperliche als auch geistige Fähigkeiten und Einschränkungen in Bezug auf die Selbstversorgung und Alltagsaktivitäten zusammen betrachtet. Es kommt nicht mehr auf Minuten an, die bestimmen, ob und wie pflegebedürftig jemand ist, sondern auf den Grad der Selbstständigkeit der einzuschätzenden Person. Ergibt das Gutachten einen der fünf Pflegegrade, stehen – abhängig vom jeweiligen Grad – die verschiedenen Leistungen der Pflegeversicherung zur Verfügung: Pflegegeld, Sachleistungen, eine Kombination aus beiden, Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege, zusätzliche Entlastungsleistungen, Zuschüsse für technische und zum Verbrauch bestimmte Hilfsmittel, Zuschüsse für Wohnumfeldverbesserung und PflegeWGs. Man sollte als Pflegebedürftiger und als Angehöriger möglichst gut Bescheid wissen, was einem zusteht. Stellt sich heraus, dass der zu Pflegende in einer vollstationären Einrichtung besser aufgehoben ist, beginnt die Suche nach einem geeigneten Heim, welches bezahlbar ist.
Zu all den Themen können Leser am Mittwoch, 14. Februar von 18 bis 20 Uhr ihre Fragen an die Experten Beate Kempter von der CompassPflegeberatung, Ralf Buschle von der AOK, und Monika Müller vom Sozialverband VdK stellen. Zu erreichen sind die Experten unter Telefon 0751-2955 1555.