Pleuers Werke im Prediger
Ausstellungseröffnung am kommenden Sonntag um 11 Uhr
(an) - Bis zum 10. Juni zeigt das Schwäbisch Gmünder Museum im Prediger Arbeiten von Hermann Pleuer. Eröffnung ist am Sonntag, 11. März, um 11 Uhr. Titel der Ausstellung „Hermann Pleuer. Ein schwäbischer Impressionist“.
Hermann Pleuer (1863 bis 1911) gilt mit als bedeutendster Vertreter des Impressionismus in Süddeutschland. Weithin berühmt wurde er durch seine Eisenbahnbilder, über die der Kunsthistoriker Julius Baum testierte, dass sie „hinter Monets Bildern der Gare Saint-Lazare nicht zurückstehen“.
Den 155. Geburtstag des berühmten Künstlers feiert das Museum seiner Geburtsstadt Schwäbisch Gmünd mit einer umfassenden Ausstellung: 62 Gemälde geben einen vertiefenden Einblick in alle Schaffensphasen Hermann Pleuers. Ausgangspunkt bildet der gesamte, mittlerweile 31 Gemälde umfassende Werkbestand in den Sammlungen des Gmünder Museums. Substantielle Unterstützung findet die Präsentation durch Leihgaben aus dem Besitz der Stiftung Schloss Fachsenfeld, des Kunstmuseums Stuttgart, der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen sowie aus Privatbesitz.
Eröffnung am Sonntag
Die Ausstellung wird am Sonntag, 11. März, um 11 Uhr durch Oberbürgermeister Richard Arnold eröffnet. Zum Werk von Hermann Pleuer spricht der Kunsthistoriker Dr. Günter Baumann von der Galerie Schlichtenmaier, zur Ausstellung Museumsleiterin Dr. Monika Boosen. Die Pianistin Feng Wu umrahmt die Eröffnung mit zwei Klavierstücken von Claude Debussy.
Pleuer wurde am 5. April 1863 in Schwäbisch Gmünd als Sohn eines Ziseleurs geboren. Er entstammte einer Familie, die im Umgang mit Kunst wohl vertraut war. Erste Ausbildungen erhielt er im Zeichenunterricht bei Eduard Herdtle in Stuttgart, als Graveur in der Goldwarenfabrik seines Vaters und an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule (1879 bis 1881). Nach dem Studium an der Stuttgarter Kunstschule (1881 bis 1883) ging er an die Münchner Kunstakademie, an der er von 1883 bis 1886 studierte. 1886 kehrte er nach Stuttgart zurück, wo er bis zum Tod wohnte und ein Atelier innehatte.
Mäzen von Koenig-Fachsenfeld
Als Mäzen und Freund unterstützte ihn ab 1896 Franz Freiherr von Koenig-Fachsenfeld. 1909 erkrankte Pleuer an Lungentuberkulose, von der er sich nicht mehr erholte. Nach längerem Leiden starb Hermann Pleuer am 6. Januar 1911 mit nur 47 Jahren in Stuttgart.
Bestürzt über den Tod des Künstlers schrieb der junge Theodor Heuss im Nachruf: „Pleuers Tod bedeutet nicht, dass nun eine meisterliche Hand der Arbeit entsagen muss, er ist nicht nur ein Verlust für die deutsche Kunst: Hier zerreißt eine sinnlose Tragik den Lebensfaden eines großen Menschen, der sich durch Not, Entbehrung, Verkennung hindurch behauptet, und der jetzt, als er nach langem Kampf sich im Bewusstsein der Kunstfreunde durchgesetzt hatte, nicht auf Können und Fertigkeiten ausruhte, sondern eben daran ging, sein Lebensbild, seine Kunst zu weiten. … Es ist ein Verlust, den niemand ersetzen kann. Denn solche Kunst wächst nur aus solchem Leben.“
Pleuers Malerei ist geprägt von einer realistischen Grundhaltung und der Wirklichkeitstreue. Sein Frühwerk charakterisieren Interieur- und Aktdarstellungen sowie Porträts und Bilder der Stuttgarter Boheme. Später bestimmt die Entfaltung des Themas Eisenbahn sein Werk.
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag 14 bis 17 Uhr; Donnerstag 14 bis 19 Uhr; Samstag, Sonn- und Feiertage 11 bis 17 Uhr. Montags, am Karfreitag und am 3. Mai ist die Ausstellung geschlossen. Führungen (ohne Voranmeldung): Sonntag, 25. März, 22. April, 10. Juni (Finissage), jeweils 15 Uhr; Sonntag, 13. Mai, 16 Uhr; Donnerstag, 5. April und 24. Mai, jeweils 18 Uhr. Führungen für Gruppen und Schulklassen: Voranmeldung, Telefon 07171 / 6034130. Infos: Telefon 07171 / 6034130, www.museum-galeriefabrik.de