Heeresmusikkorps spielt in Ellwangen
Eine Tradition lebt wieder auf mit dem Benefizkonzert am 20. März
- Pünktlich zum Frühlingsanfang kehrt es in die alte Heimat zurück und lässt eine lieb gewordene Tradition wieder aufleben: Das 1956 in der Reinhardt-Kaserne aufgestellte Heeresmusikkorps Ulm gibt am Dienstag, 20. März, ein Benefizkonzert in der Rundsporthalle.
„Die Stadt und ich persönlich freuen uns riesig“, sagte Oberbürgermeister Karl Hilsenbek, der mit Roderich Kiesewetter und Winfried Mack Schirmherr ist. Veranstalter ist der Musikverein (MV) Rindelbach. Und gemanagt hat’s Sophie Gruber, Mitglied im MV Rindelbach und im Heeresmusikkorps. Sie fragte beim Zentrum Militärmusik der Bundeswehr in Bonn an. Das gab sein Okay. Erste Kontakte zum Chefdirigenten, Oberstleutnant Matthias Prock, hatte ihr Vater Reiner Gruber geknüpft. Er ist Vorsitzender des Fördervereins und Jugendleiter des MV Rindelbach.
Sophie Gruber spielt seit April 2017 Klarinette im Heeresmusikkorps. Die junge Soldatin im Rang eines Hauptgefreiten möchte später Marketingmanagement studieren. Im August endet ihr freiwilliger Wehrdienst nach 23 Monaten. „Ich bin stolz darauf, dass ich meinen Kollegen zeigen kann, was mein Heimatverein auf die Beine stellt“, freut sie sich. Die Rindelbacher stemmen die Organisation und bewirten die Besucher: „Wir stuhlen erst mal für 750 Zuhörer auf und hoffen auf 1000“, so der Vorsitzende Stefan Hirschle. Angesichts dieser Dimensionen dankt er der Stadt für die willkommene Unterstützung.
Jüdische Komponisten im Mittelpunkt
„Das Programm ist bunt gemischt“, erläutert Sophie Gruber. Im Mittelpunkt stehen Werke jüdischer Komponisten wie Siegfried Translateur, Giacomo Meyerbeer, Aaron Copland und Adam Gorb mit seinen „Yiddish Dances“. Auch die „Kleine Dreigroschenmusik“nach Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“mit Kurt Weills Musik und Highlights des BroadwayMusicals „A Chorus Line“von Marvin Hamlisch sind zu hören. Den bekannten jiddischen Swingtitel „Bei mir bistu shein“interpretiert das Musikkorps ganz neu. Auch Freunde des von der jüdischen Volksmusik Klezmer beeinflussten Jazz und von Märschen werden begeistert sein.
Der Erlös kommt zu 70 Prozent der musikalischen Förderung von Kindern und zu 30 Prozent der Bürgerstiftung zugute. „Das Motto unseres Konzerts ist ‚Hava Nagila‘, lasst uns glücklich sein“, erläutert Sophie Gruber. Das wird man den Ellwangern nicht zweimal sagen müssen. Nach wie vor vermissen sie schmerzlich jene seligen Zeiten, als Uniformen das Stadtbild prägten und Benefizund Adventskonzerte des Heeresmusikkorps das kulturelle Leben bereicherten.
Karten zu 13 Euro im Vorverkauf (Abendkasse 15 Euro), Schüler 10 Euro, gibt es bei der Tourist-Info, Telefon 07961 / 84303, E-Mail tourist@ellwangen.de, und der VR-Bank Ellwangen. 350 Karten sind schon weg. Es lohnt sich also, schnell zu sein.