Soroptimist: Sexkauf unter Strafe stellen
Aalener Serviceclub macht seine Forderung bei einem Treffen mit der bayerischen Ministerin Müller deutlich
(an) - Der Aalener Serviceclub Soroptimist engagiert sich im Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Der Club spricht sich inzwischen klar für ein deutschlandweites Prostitutionsverbot aus. Diese Forderung haben 18 Frauen des Aalener Clubs jetzt bei einem Zusammentreffen mit der bayerischen Sozialministerin Emilia Müller deutlich gemacht.
Um das Milliardengeschäft mit der Ware Frau zu unterbinden, sollte Sexkauf in Deutschland unter Strafe gestellt werden – ähnlich wie es Schweden oder Frankreich bereits getan haben, forderten die Aalener Sorores unter Präsidentin Claudia Köditz-Habermann bei einem soroptimistischen Bezirkstreffen in Fürth. Vor etwa 100 Soroptimistinnen und der bayerischen Staatsministerin auf dem Podium erläuterten sie den Hintergrund ihrer Position.
Den Anstoß für den Club zur Beschäftigung mit dem Thema hatte ein Vortrag des Ulmer Ex-Kriminalhauptkommissars Manfred Paulus im Frühjahr 2015 in Aalen gegeben. Er zeigte seinerzeit drastisch die Folgen des liberalen deutschen Prostitutionsgesetzes auf. Das Gesetz habe den Boden bereitet, so Paulus, für systematische sexuelle Ausbeutung von Hunderten von Frauen. Frauen, die von kriminellen Zuhälterbanden unter falschen Versprechungen vornehmlich in Osteuropa angeworben und eingeschleust würden.
Seither haben die 28 Aalener Soroptimistinnen mithilfe von Spendengeldern und Kontakten zu rumänischen Soroptimist-Clubs zwei Aufklärungskampagnen in rumänischen Schulklassen organisiert und durchgeführt. Eine weitere Auflage der Kampagne soll im April starten.
Zum „World Speech Day“(„Weltsprechtag“) am 15. März haben die Aalener Soroptimistinnen ihre Forderung in voller Länge in einem Videoclip auf Youtube eingestellt: https://youtu.be/0t2u0IPsD1s