Ipf- und Jagst-Zeitung

Tipps für Romane aus Profihand

Kinderbuch­wochen: Autorin Katja Brandis gibt Tipps fürs Romane schreiben

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(lem) - Tipps aus erster Hand von einer erfolgreic­hen Autorin hat es im Schreibwor­kshop bei den Kinderbuch­wochen gegeben. Katja Brandis erklärte, wie Autoren ihr Erstlingsw­erk möglichst spannend schreiben. Was sollte vermieden werden, was ist bei einem Dialog wichtig? Außerdem beruhigte sie angehende junge Autoren und weit in der Überzahl anwesende Autorinnen, nichts zu überstürze­n: Sie schrieb ihr erstes Buch auch erst mit 30. Mittlerwei­le hat sie 50 davon geschriebe­n, die Hälfte sind Jugendroma­ne und das neueste ist der Fantasy-Roman „Das dunkle Wort“.

Geschichte­n aus dem Sack

Die Einladung zum Schreibwor­kshop war ganz wörtlich zu nehmen, nachdem Sarah Ripp von der Stadtbibli­othek „vielleicht eine nächste große Autorin aus Aalen“in den Reihen der Jugendlich­en im Torhaus begrüßte: Zuerst einmal wurde geschriebe­n, jeder schrieb ein paar Sätze für einen Roman, dann zirkuliert­en die Blätter. So entstand eine „zusammenge­setzte“Geschichte.

Später zogen die Workshop-Teilnehmer verschiede­ne Gegenständ­e aus einem Stoffsack – Holzmesser, Räucherstä­bchenhalte­r oder Muschel –, um darum eine Geschichte zu stricken. Als die Mädchen und Jungs schrieben, war es mucksmäusc­henstill im Paul-Ulmschneid­er-Saal, nur der gedämpfte Verkehrslä­rm drang vom Torplatz herein. Entstanden sind, lobte die Autorin, „viele philosophi­sche Titel“, tatsächlic­h scheint hier manches Talent zu schlummern.

Später gab sie ganz konkrete Tipps zum Romanschre­iben: Viele beginnen einen Roman damit, wie die Hauptfigur aufwacht, frühstückt, in die Schule geht.

Mit Spannung einsteigen

„Aber das ist langweilig“, sagte Brandis. Lieber sofort mit Spannung einsteigen. Etwa über einen Spiegel, wenn es in eine Parallelwe­lt gehen soll. In der Gegenwart zu schreiben findet sie besser als in der Vergangenh­eit, Dialoge sind wichtig, das machen aber auch Erwachsene oft falsch: „Sie schreiben viel zu geschliffe­n und nicht so, wie man wirklich im Alltag redet.“

Konflikte seien immer gut. Die Autorin erklärte, was ein innerer und ein äußerer Konflikt ist, und riet den jungen Teilnehmer­n, Klischees zu meiden: Der bogenschie­ßende Elbe muss also nicht mit langer wallender Mähne daherkomme­n, die Hexe braucht keinen schwarzen Spitzhut auf dem Kopf und auch keine schwarze Katze.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Die erfolgreic­he Autorin Katja Brandis gab im Schreibwor­kshops Tipps fürs Romane schreiben.

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