Römische Gaststätte
Oberkochener Römerkeller birgt viele Geheimnisse
(zt) - Mit Geschichte und Sanierung des in Oberkochen gefundenen Römerkellers haben sich die Achtklässler des Oberkochener Ernst-Abbe-Gymnasiums (EAG) auseinandergesetzt. Jahrzehntelang dachte man, es sei eine „Villa Rustica“. Neuesten Studien zufolge ist der Römerkeller aber eine Gaststätte.
Am 14. August 1971 entdeckte ein Landwirt namens Posmik die Ruine. Sie wurde schließlich unter der Leitung des jüngst verstorbenen Dietrich Bantel und mithilfe von Schülern des EAG ausgegraben.
Bei den Ausgrabungen entdeckte man etwa 500 Fundstücke, Scherben von Tongefäßen, Schüsseln, Nägel und botanische Reste aus Roggen. Da manche Gegenstände verkohlt waren, konnte man aus diesen Ausgrabungen schließen, dass die Gaststätte in einer Brandkatastrophe untergegangen war. Theorien zufolge könnte dieser Brand von dem verfeindeten Stamm der Alemannen kommen, welche zwischen dem dritten und sechsten Jahrhundert sämtliche Wohngegenden im Umkreis von Oberkochen geplündert haben.
Nach den Ausgrabungen fand man heraus, dass die eigentliche Ausgrabung nur ein Teil der Ruine ist. Da Wasser eindringt, sind manche Stellen beschädigt. Vor einigen Jahren kam es außerdem zu einer mutwilligen Zerstörung eines Mauerteils. Um diese Schädigungen zu reparieren, saniert der Gemeinderat regelmäßig den Römerkeller. Die Kosten dieser Sanierung können bis zu 50 000 Euro betragen. Infos findet man im Heimatmuseum in Oberkochen.