Heilstollen: Plan gegen den Abwärtstrend
Asthmatherapie im Tiefen Stollen soll neuen Schub bekommen
(lem) Mit einem Aktionsprogramm will die Stadt die Asthmatherapie im Tiefen Stollen stärken und weiterentwickeln.
Jahrelang war die Zahl der Patienten zurückgegangen und sogar die Schließung des Heilstollens war eine mögliche Option. 2017 sind die Zahlen wieder um zehn Prozent (auf 264 Patienten) gestiegen – diesem Trend will die Stadt nun weiteren „Schub“verleihen. Mit in diesem Programm sind unter anderem die AOK Ostwürttemberg, ein Lungenfacharzt und die Hochschule Aalen.
Voraussetzungen für ganzjährigen Kurbetrieb erfüllt
Roland Schurig (Amt für Kultur und Tourismus) verweist auf die „sehr gute Qualität“der Therapie, auch ein Luftqualitätsgutachten sieht die Voraussetzungen für einen „ganzjährigen Heilstollen-Kurbetrieb erfüllt“. Entscheidend sei bei der Therapie der begleitende Kurarzt, ein „Stollenarzt“. Wolfgang Fladerer, Lungenfacharzt aus Ellwangen, konnte als Fachmann im Bereich Lungenheilkunde als neuer Arzt gewonnen werden. Er ist bereit, in diesem Jahr die Ausbildung zum Kur- und Badearzt zu absolvieren. Dadurch entspricht die Kur dann den Anforderungen bei der Kassenabrechnung und es können „Kombi-Pakete“verschrieben werden, so Schurig. Fladerer bestätigt die Wirksamkeit der Therapie: Er habe in Ellwangen immer viele Patienten, die im Heilstollen in Wasseralfingen waren und danach „viel freier atmen konnten und ein besseres Immunsystem hatten“. Etwa acht bis neun Kassen machen bei der Verschreibung mit, die AOK unterstützt das Heilstollen-Angebot „weiterhin uneingeschränkt“und unterstützt den Ausbau des Angebots. Die IKK, so Fladerer, mache dagegen „Probleme“.
Neben den regulären Anwendungen, die von einem behandelnden Arzt verschrieben und von den Partner-Krankenkassen übernommen werden, gibt es bereits Zusatzleistungen für Privatzahler: Etwa „Erholen und Auftanken“oder die „Atmungs-Aktiv-Tage“. Mit dem künftigen Kurarzt Fladerer könnten weitere verschreibungsfähige Anwendungen im Stollen auch in Verbindung mit den Limesthermen entwickelt werden. In der kommenden Saison 2018 wird es ein Evaluierungsprogramm der Hochschule Aalen geben, kündigt Schurig an. Dabei werden Asthmapatienten im Heilstollen-Kurbetrieb befragt.