Ipf- und Jagst-Zeitung

„Für die TSG ist es richtungsw­eisend“

Am Sonntag steigt das Landesliga­derby zwischen Waldstette­n und Hofherrnwe­iler

- Von Timo Lämmerhirt

- An diesem Sonntag (15 Uhr) kommt es zum ersten Derby in diesem noch jungen Fußball-Landesliga­jahr: Der Tabellenzw­eite TSGV Waldstette­n empfängt die TSG Hofherrnwe­iler-Unterromba­ch, die nach dem 0:1-Auftakt gegen N.A.F.I. Stuttgart auf den siebten Rang abgerutsch­t ist.

Es ist das Duell der beiden Positivübe­rraschunge­n dieser Landesliga­saison. Die TSG, die auf die eigene Jugend setzt und einzig den Klassenerh­alt zum Ziel hat, kratzt ständig an den oberen Rängen und der TSGV ist jetzt schon fast uneinholba­r auf dem zweiten Platz. Lange dem missglückt­en Auftakt nachtrauer­n, das ist nicht die Art von TSG-Trainer Benjamin Bilger. „Wir machen einen Fehler und verlieren die Partie, obwohl wir deutlich hätten gewinnen müssen. Nützt nichts, N.A.F.I. hat drei, wir null Punkte – und ruckzuck sieht die Tabelle nicht mehr so schön aus“, so Bilger pragmatisc­h. Sein Pendant Mirko Doll konnte sich einen Blick auf die Tabelle auch nicht verkneifen: „Die Liga ist verrückt, weil sie so brutal eng beieinande­r ist und jeder jeden schlagen kann. Deswegen glaube ich, dass die Partie für die TSG richtungsw­eisend sein wird. Es ist eine gefährlich­e Situation für Hofherrnwe­iler.“

Anders der TSGV, der sich dank des Dreifachto­rschützen Marcel Waibel beim heimstarke­n SV Ebersbach in letzter Minute ein 3:3 erkämpfte – allerdings auch gegen zehn Spieler eine eigene Führung aus der Hand gegeben hatte. „Deswegen bin ich sowohl zufrieden, aber irgendwie auch enttäuscht. Machen wir das 2:0 in Überzahl wäre der Deckel drauf gewesen“, so Doll hin- und hergerisse­n. Aktuell sind es elf Punkte Vorsprung auf den dritten Platz, den derzeit Weilheim inne hat.

Deswegen verwundert Bilgers Aussage auch nicht: „Waldstette­n ist am Sonntag ganz klar der Favorit, da braucht mir auch keiner etwas anderes zu erzählen. Zusammen mit Heiningen ziehen die da vorne einsam ihre Kreise und zwischen diesen beiden Mannschaft­en wird es sich am Ende auch in Sachen Meistersch­aft entscheide­n.“Doll möchte natürlich nichts von irgendwelc­hen Hochrechnu­ngen in Sachen Meistersch­aft, die Leistung seiner Mannschaft aber auch nicht kleingered­et wissen: „Für uns ist dieser zweite Platz auch etwas überrasche­nd, den wir uns aber mit einer konstanten Hinrunde erarbeitet haben. Wenn du da oben stehst, hast du häufig aber auch in einigen Spielen das nötige Quäntchen Glück und gewinnst auch mal knapp.“

Lob für die TSG

Gegen einen knappen Sieg hätte er an diesem Wochenende sicherlich auch nichts einzuwende­n, warnt seine Mannschaft aber bereits: „Für mich gehört die TSG in dieser Liga in die Top Fünf. Die Niederlage in Stuttgart hat mich ob deren guter Vorbereitu­ng verwundert – und plötzlich hat Hofherrnwe­iler nur noch vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegszo­ne“, sagt Doll, der den Druck auf Seiten der Gäste sieht. Dennoch werde man dem Gegner, den man im Hinspiel souverän mit 3:0 geschlagen hatte, mit großem Respekt begegnen, fährt Doll fort. „Ich hoffe mal, dass bei uns keiner den Fehler macht, die TSG zu unterschät­zen. Das wird eine schwierige Aufgabe gegen ein Topteam der Liga.“

Personell kann er nicht aus dem Vollen schöpfen. Ferhat Karaca wird mit einem Innenbandr­iss noch mindestens zwei Monate fehlen. Kevin Björngen wird mit Knieproble­men ebenfalls noch einige Wochen ausfallen. Dazu gesellen sich die typischen grippalen Infekte, die auch den TSGV erreicht hatten.

Doch Doll ist optimistis­ch, dass diese bis Sonntag alle auskuriert sind. 40 Punkte sind das Ziel von Bilger kann derweil aus dem Vollen schöpfen, selbst Max Discher ist zurzeit wieder da. „Das ist so bei uns: wenn Semesterfe­rien sind, dann sind einige Jungs mal fünf bis sechs Wochen bei uns und dann sind sie wieder zwei Monate weg. Das wissen wir und damit leben wir“, hat sich Bilger längst mit dieser Situation abgefunden. Discher aber lobte er, der schon in Stuttgart wieder einige Minuten Einsatzzei­t bekommen hatte, die er sich laut Bilger im Training erarbeitet hatte. Für den TSG-Trainer hat sich nicht nur wegen der Auftaktnie­derlage nichts an der Zielsetzun­g in diesem Jahr geändert: „Wir wollen so schnell wie möglich 40 Punkte einfahren und dann haben wir eine gute Runde gespielt. Andere Ansprüche haben wir nicht.“

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Die Fußballer der TSG Hofherrnwe­iler (rotes Trikot) möchte im Derby gegen Waldstette­n wieder zurück in die Erfolgspur.
FOTO: THOMAS SIEDLER Die Fußballer der TSG Hofherrnwe­iler (rotes Trikot) möchte im Derby gegen Waldstette­n wieder zurück in die Erfolgspur.

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