„Für die TSG ist es richtungsweisend“
Am Sonntag steigt das Landesligaderby zwischen Waldstetten und Hofherrnweiler
- An diesem Sonntag (15 Uhr) kommt es zum ersten Derby in diesem noch jungen Fußball-Landesligajahr: Der Tabellenzweite TSGV Waldstetten empfängt die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach, die nach dem 0:1-Auftakt gegen N.A.F.I. Stuttgart auf den siebten Rang abgerutscht ist.
Es ist das Duell der beiden Positivüberraschungen dieser Landesligasaison. Die TSG, die auf die eigene Jugend setzt und einzig den Klassenerhalt zum Ziel hat, kratzt ständig an den oberen Rängen und der TSGV ist jetzt schon fast uneinholbar auf dem zweiten Platz. Lange dem missglückten Auftakt nachtrauern, das ist nicht die Art von TSG-Trainer Benjamin Bilger. „Wir machen einen Fehler und verlieren die Partie, obwohl wir deutlich hätten gewinnen müssen. Nützt nichts, N.A.F.I. hat drei, wir null Punkte – und ruckzuck sieht die Tabelle nicht mehr so schön aus“, so Bilger pragmatisch. Sein Pendant Mirko Doll konnte sich einen Blick auf die Tabelle auch nicht verkneifen: „Die Liga ist verrückt, weil sie so brutal eng beieinander ist und jeder jeden schlagen kann. Deswegen glaube ich, dass die Partie für die TSG richtungsweisend sein wird. Es ist eine gefährliche Situation für Hofherrnweiler.“
Anders der TSGV, der sich dank des Dreifachtorschützen Marcel Waibel beim heimstarken SV Ebersbach in letzter Minute ein 3:3 erkämpfte – allerdings auch gegen zehn Spieler eine eigene Führung aus der Hand gegeben hatte. „Deswegen bin ich sowohl zufrieden, aber irgendwie auch enttäuscht. Machen wir das 2:0 in Überzahl wäre der Deckel drauf gewesen“, so Doll hin- und hergerissen. Aktuell sind es elf Punkte Vorsprung auf den dritten Platz, den derzeit Weilheim inne hat.
Deswegen verwundert Bilgers Aussage auch nicht: „Waldstetten ist am Sonntag ganz klar der Favorit, da braucht mir auch keiner etwas anderes zu erzählen. Zusammen mit Heiningen ziehen die da vorne einsam ihre Kreise und zwischen diesen beiden Mannschaften wird es sich am Ende auch in Sachen Meisterschaft entscheiden.“Doll möchte natürlich nichts von irgendwelchen Hochrechnungen in Sachen Meisterschaft, die Leistung seiner Mannschaft aber auch nicht kleingeredet wissen: „Für uns ist dieser zweite Platz auch etwas überraschend, den wir uns aber mit einer konstanten Hinrunde erarbeitet haben. Wenn du da oben stehst, hast du häufig aber auch in einigen Spielen das nötige Quäntchen Glück und gewinnst auch mal knapp.“
Lob für die TSG
Gegen einen knappen Sieg hätte er an diesem Wochenende sicherlich auch nichts einzuwenden, warnt seine Mannschaft aber bereits: „Für mich gehört die TSG in dieser Liga in die Top Fünf. Die Niederlage in Stuttgart hat mich ob deren guter Vorbereitung verwundert – und plötzlich hat Hofherrnweiler nur noch vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone“, sagt Doll, der den Druck auf Seiten der Gäste sieht. Dennoch werde man dem Gegner, den man im Hinspiel souverän mit 3:0 geschlagen hatte, mit großem Respekt begegnen, fährt Doll fort. „Ich hoffe mal, dass bei uns keiner den Fehler macht, die TSG zu unterschätzen. Das wird eine schwierige Aufgabe gegen ein Topteam der Liga.“
Personell kann er nicht aus dem Vollen schöpfen. Ferhat Karaca wird mit einem Innenbandriss noch mindestens zwei Monate fehlen. Kevin Björngen wird mit Knieproblemen ebenfalls noch einige Wochen ausfallen. Dazu gesellen sich die typischen grippalen Infekte, die auch den TSGV erreicht hatten.
Doch Doll ist optimistisch, dass diese bis Sonntag alle auskuriert sind. 40 Punkte sind das Ziel von Bilger kann derweil aus dem Vollen schöpfen, selbst Max Discher ist zurzeit wieder da. „Das ist so bei uns: wenn Semesterferien sind, dann sind einige Jungs mal fünf bis sechs Wochen bei uns und dann sind sie wieder zwei Monate weg. Das wissen wir und damit leben wir“, hat sich Bilger längst mit dieser Situation abgefunden. Discher aber lobte er, der schon in Stuttgart wieder einige Minuten Einsatzzeit bekommen hatte, die er sich laut Bilger im Training erarbeitet hatte. Für den TSG-Trainer hat sich nicht nur wegen der Auftaktniederlage nichts an der Zielsetzung in diesem Jahr geändert: „Wir wollen so schnell wie möglich 40 Punkte einfahren und dann haben wir eine gute Runde gespielt. Andere Ansprüche haben wir nicht.“