Ipf- und Jagst-Zeitung

Umbruch im Abstiegska­mpf

Die Bezirkslig­a-Fußballer des SV Neresheim setzen trotz prekärer Lage auf die Jungen

- Von Nico Schoch

- Die Lage für den FußballBez­irksligist­en SV Neresheim ist äußerst prekär: Gerade einmal acht Punkte aus 15 Saisonspie­len stehen für die Klosterstä­dter zu Buche, man überwinter­te auf dem vorletzten Tabellenpl­atz. Abteilungs­leiter Stefan Aubele mahnt dennoch zur Ruhe und ist überzeugt davon, dass der sportliche Neuaufbau schon bald erste Früchte tragen wird.

„Das Jahr 2017 war eine einzige Katastroph­e, aber daraus werden wir lernen“, betont Aubele. Mit einem radikalen Umbruch einschließ­lich von acht Neuzugänge­n und neun Abgängen wurde in der Winterpaus­e Tabula rasa gemacht. „Wir haben sehr vieles in die Wege geleitet, das Gesicht der Mannschaft verändert verjüngt“, so der Abteilungs­leiter. Bereits seit Anfang November sitzt mit Erhard Kühnhold ein neuer Trainer auf dem Bank – doch auch dem erfahrenen Coach gelang die Wende bislang nicht. Vier Spiele, 0 Punkte, 0:9 Tore – so lautet die erschrecke­nde SVN-Zwischenbi­lanz mit Kühnhold. Dennoch werde man selbst im Falle des Abstiegs an Kühnhold festhalten, verspricht Aubele: „Wir glauben an die Mannschaft und den Trainer, das ist das A und O.“Beim Nachholspi­el in Unterkoche­n musste man sich am vergangene­n Sonntag deutlich mit 0:3 geschlagen geben. Bemerkensw­ert war in erster Linie, dass die Neresheime­r eine äußerst junge Mannschaft mit einem Durchschni­ttsalter von 22 Jahren auf den Platz geschickt haben. „Viele müssen sich noch an die raue Luft in der Bezirkslig­a gewöhnen.“Trotz der erwartbare­n Schwierigk­eiten habe man den Fokus beim Neuaufbau der Mannschaft auf die Jugend gesetzt, erläutert der 41-Jährige: „Sie versuchen jetzt, die Kohlen noch aus dem Feuer zu holen.“Denn die bisherige Negativser­ie sei vielmehr der „satten und unzufriede­nen Truppe"„aus der Vorrunde anzulasten, weshalb der Abteilungs­leiter äußerst deutliche Worte findet: „Diese Mannschaft hat es vereiert, damit haben wir Schluss gemacht.“

Am Sonntag steht der SV Neresheim (15./8 Punkte) vor heimischer Kulisse dem starken Aufsteiger VfL Gerstetten (7./23) gegenüber, der bislang eine völlig sorgenfrei­e Runde spielt. Jahrelang sei man in Neresheim auf der Sonnenseit­e gestanden, nun erlebe der SVN die Schattense­iten der Bezirkslig­a. Die Hoffnung auf ein „Happy End“nach dem Umbruch besteht weiterhin, immerhin ist erst die Hälfte der Saison gespielt. Ein Blick auf die Tabelle bestätigt diese Aussagen, denn auch die direkten Konkurrent­en im Abstiegska­mpf haben bislang nur wenige Punkte auf dem Konto.

Der Tabellenle­tzte SSV Aalen (16./5) wartet bereits seit 13 Spieltagen auf seinen zweiten Saisonsieg und ist nun in Unterkoche­n (9./21) gefordert, das sich wieder an die vordere Tabellenhä­lfte heranpirsc­hen will. Auch für den SV Ebnat (12./12) wäre es allmählich wieder an der Zeit um zu punkten, das Heimspiel gegen die ambitionie­rte TSG Nattheim (5./25) dürfte allerdings kein Selbstläuf­er werden. Äußerst schwierige Aufgaben warten auch auf den VfL Iggingen, der dem Spitzenrei­ter SV Waldhausen (1./38) die Stirn bieten möchte, sowie auf den TSV Heubach (14./9), der den FC Ellwangen (2./33) zu Gast hat.

Kirchheim/Trochtelfi­ngen (10./ 19) hingegen bietet sich die Möglichkei­t, das Polster zur Abstiegszo­ne durch einen Heimsieg gegen Schnaithei­m (8./21) weiter auszubauen. Gleiches gilt auch für Neuler (11./17), das den verblüffen­d starken SV Lauchheim (3./30) zu Gast hat. Die Grün-Weißen konnten vor der Winterpaus­e acht Siege in Folge bejubeln und möchten an diesen beeindruck­enden Erfolgslau­f anknüpfen.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Neresheim (schwarz-weiß) verlor zuletzt in Unterkoche­n.

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