Umbruch im Abstiegskampf
Die Bezirksliga-Fußballer des SV Neresheim setzen trotz prekärer Lage auf die Jungen
- Die Lage für den FußballBezirksligisten SV Neresheim ist äußerst prekär: Gerade einmal acht Punkte aus 15 Saisonspielen stehen für die Klosterstädter zu Buche, man überwinterte auf dem vorletzten Tabellenplatz. Abteilungsleiter Stefan Aubele mahnt dennoch zur Ruhe und ist überzeugt davon, dass der sportliche Neuaufbau schon bald erste Früchte tragen wird.
„Das Jahr 2017 war eine einzige Katastrophe, aber daraus werden wir lernen“, betont Aubele. Mit einem radikalen Umbruch einschließlich von acht Neuzugängen und neun Abgängen wurde in der Winterpause Tabula rasa gemacht. „Wir haben sehr vieles in die Wege geleitet, das Gesicht der Mannschaft verändert verjüngt“, so der Abteilungsleiter. Bereits seit Anfang November sitzt mit Erhard Kühnhold ein neuer Trainer auf dem Bank – doch auch dem erfahrenen Coach gelang die Wende bislang nicht. Vier Spiele, 0 Punkte, 0:9 Tore – so lautet die erschreckende SVN-Zwischenbilanz mit Kühnhold. Dennoch werde man selbst im Falle des Abstiegs an Kühnhold festhalten, verspricht Aubele: „Wir glauben an die Mannschaft und den Trainer, das ist das A und O.“Beim Nachholspiel in Unterkochen musste man sich am vergangenen Sonntag deutlich mit 0:3 geschlagen geben. Bemerkenswert war in erster Linie, dass die Neresheimer eine äußerst junge Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren auf den Platz geschickt haben. „Viele müssen sich noch an die raue Luft in der Bezirksliga gewöhnen.“Trotz der erwartbaren Schwierigkeiten habe man den Fokus beim Neuaufbau der Mannschaft auf die Jugend gesetzt, erläutert der 41-Jährige: „Sie versuchen jetzt, die Kohlen noch aus dem Feuer zu holen.“Denn die bisherige Negativserie sei vielmehr der „satten und unzufriedenen Truppe"„aus der Vorrunde anzulasten, weshalb der Abteilungsleiter äußerst deutliche Worte findet: „Diese Mannschaft hat es vereiert, damit haben wir Schluss gemacht.“
Am Sonntag steht der SV Neresheim (15./8 Punkte) vor heimischer Kulisse dem starken Aufsteiger VfL Gerstetten (7./23) gegenüber, der bislang eine völlig sorgenfreie Runde spielt. Jahrelang sei man in Neresheim auf der Sonnenseite gestanden, nun erlebe der SVN die Schattenseiten der Bezirksliga. Die Hoffnung auf ein „Happy End“nach dem Umbruch besteht weiterhin, immerhin ist erst die Hälfte der Saison gespielt. Ein Blick auf die Tabelle bestätigt diese Aussagen, denn auch die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf haben bislang nur wenige Punkte auf dem Konto.
Der Tabellenletzte SSV Aalen (16./5) wartet bereits seit 13 Spieltagen auf seinen zweiten Saisonsieg und ist nun in Unterkochen (9./21) gefordert, das sich wieder an die vordere Tabellenhälfte heranpirschen will. Auch für den SV Ebnat (12./12) wäre es allmählich wieder an der Zeit um zu punkten, das Heimspiel gegen die ambitionierte TSG Nattheim (5./25) dürfte allerdings kein Selbstläufer werden. Äußerst schwierige Aufgaben warten auch auf den VfL Iggingen, der dem Spitzenreiter SV Waldhausen (1./38) die Stirn bieten möchte, sowie auf den TSV Heubach (14./9), der den FC Ellwangen (2./33) zu Gast hat.
Kirchheim/Trochtelfingen (10./ 19) hingegen bietet sich die Möglichkeit, das Polster zur Abstiegszone durch einen Heimsieg gegen Schnaitheim (8./21) weiter auszubauen. Gleiches gilt auch für Neuler (11./17), das den verblüffend starken SV Lauchheim (3./30) zu Gast hat. Die Grün-Weißen konnten vor der Winterpause acht Siege in Folge bejubeln und möchten an diesen beeindruckenden Erfolgslauf anknüpfen.