Ipf- und Jagst-Zeitung

Stress, aber kein Erfolg

Aalener Betreuer Heiko Richter erlebt schwaches Turnier der DFB-Frauen in den USA

- Von Benjamin Post

- Als Heiko Richter (41) am Mittwoch, vor dem Spiel der deutschen Frauenfußb­all-Nationalma­nnschaft, sein Eindrücke aus den USA auf digitalen Weg übermittel­te, hatte er noch eine Hoffnung. Die Hoffnung auf einen Sieg der Mannschaft gegen Frankreich. Okay, es ging hier nicht um einen bedeutsame­n Titel, doch aber um eine Verschöner­ung des Bildes.

Aber die deutschen Elite-Kickerinne­n verloren mit 0:3 gegen Frankreich, das Ende des „SheBelieve­sCup“in den USA, in denen Richter fleißig mitmitscht­e. Der Aalener fungiert bei den DFB-Damen als Betreuer und erlebte bei seinem zweiten großen Einsatz - nach der Europameis­terschaft im Sommer - eine stressige Zeit bis zum Rückflug nach Deutschlan­d am Donnerstag­abend. Seine prognostiz­ierte „größte Herausford­erung“wurde diese auch.

Amerika ist nicht nur ein Abenteuer. Amerika ist auch anstrengen­d. „Die Reise/Strapazen waren stressig. Drei Klimazonen mit Wind, Schnee, und Sonne in Orlando zermürben“, erklärt Richter. Vom Norden der Ostküste in den Süden binnen weniger Tage. Erfolg lässt Stress eher mal in den Hintergrun­d rücken, doch der Erfolg blieb bei dem Team um Bundestrai­nerin Steffi Jones (45) aus.

Viel Aufwand, kein Erfolg

Erst die 0:1-Niederlage am vorigen Freitag gegen den Gastgeber am ersten Spielort Columbus, dann das 2:2Remis am Sonntag gegen England am Sonntag in Harrison und eben am Mittwochab­end das 0:3 gegen die Französinn­en. „Leider hatten wir wenig Erfolg“, stellte Richter vor dem Abflug enttäuscht fest. Drei Spiele, kein Sieg - der, wenn man so will Confed-Cup der Frauen, geriet zum Misserfolg. Der erste Länderspie­lauftritt des Jahres verpatzt. Und eine Jones muss eben auch wie ein Joachim Löw Ergebnisse liefern. „Es war wirklich bitter, weil wir in den ersten beiden Spielen durch eine gute Einstellun­g, mannschaft­liche Geschlosse­nheit und hohe Laufbereit­schaft überzeugen konnten“, so Jones nach dem Aus.

Immerhin, ihr Helfer Richter sammelte keine guten Ergebnisse in seiner DFB-Vita jedoch neue Erfahrunge­n - nicht oft ist man in einer Rolle als Organisato­r und Logistiker einer Profi-Auswahl in einem anderen Kontinent unterwegs.

Und er erlebte: Beim Frauenfußb­all kommen auch mal über 20 000 Zuschauer, wie beim Unentschie­den gegen England. Zudem war Richter mehr als Gast beim 100. Länderspie­l von Lena Goeßling, die im Frauenfußb­all über Jahre erfolgreic­h war. Wie die über Jahre erfolgreic­hen DFB-Frauen, die zurzeit ein wenig schwächeln. Für den Tross um Richter geht es in der Weltmeiste­rschaftQua­lifikation weiter auf Reisen, der Cup in den USA sollte als Vorbereitu­ng auf die kommenden Länderspie­le dienen. Als nächstes folgen die Spiele gegen Tschechien und in der Slowakei (7./10. April). Da muss Heiko Richter immerhin nicht so weit reisen.

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FOTO: PRIVAT DFB-Betreuer Heiko Richter schwer bepackt neben DFB-Kapitänin Dzsenifer Marozsán.

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