Rolle und Schicksal der Frauen in früherer Zeit
Krawallschachteln singen von starken Frauen – Bürgermeister Grab mahnt Chancengleichheit an
- „Die Rolle der Frauen in unserer Stadt“: Unter diesem Motto haben die Stadtführerinnen Ruth Julius und Hedwig Erhardt zum Internationalen Frauentag Frauen und Männer durch die Innenstadt geführt. Zuvor hatten die Krawallschachteln mit Andrea Batz und Sabine Rupp im Rathaus gezeigt, was Frauenpower ist. Sie sangen von „starken Frauen in Baden und Württemberg“.
„Seit 1977 können wir Frauen ohne die Erlaubnis des Ehemannes arbeiten“, berichtete die städtische Frauenbeauftragte, Nicole Bühler. Als weitere Erfolge nannte sie die Einführung des Frauenwahlrechts 1918 und die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe in Deutschland. Doch die echte Gleichberechtigung sei noch lange nicht erreicht, weder in den Führungsetagen noch bei der Bezahlung. Weltweit seien mehr als ein Drittel der Frauen von Gewalt betroffen, und 130 Millionen Mädchen besuchten keine Schule. Bildung sei der Schlüssel zur Teilhabe.
Bürgermeister Volker Grab lobte die vielen Veranstaltungen in Ellwangen zum Internationalen Frauentag. Man müsse die Gleichberechtigung im Alltag leben und umsetzen. Schulsozialarbeiterin Nadine Haag forderte dazu auf, das Leben in die Hand zu nehmen und die Zukunft selbst zu gestalten.
Das dunkle Kapitel der Hexenverfolgung
Die Stadtführerinnen Ruth Julius und Hedwig Erhardt berichteten beim Rundgang durch die Innenstadt vom Schicksal von Frauen in früherer Zeit. Dabei wurde das dunkle Kapitel der Hexenverfolgung Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts mit rund 450 Toten beleuchtet. Sie erzählten aber auch von den Seelschwestern, die sich um Krankenpflege, letzte Ölung und Organisation von Beerdigungen kümmerten. Das Leben von Kräuterfrauen und Hebammen, von adeligen, bürgerlichen und von bäuerlichen Frauen waren weitere Punkte. Damals wie heute war der Fuchseckbrunnen der Treffunkt. Damals nicht nur zum Reden, sonder auch zum Waschen.
Während der Führung, darunter auch eine Mädchengruppe aus Pfahlheim mit Ortschaftsrätin Petra Köppel, wurden auch die Kunstwerke von Mädchen aus der Eugen-BolzRealschule angeschaut, die in den Schaufenstern ausgestellt waren. Die Bilder waren unter dem Titel „Design Your Dream, ein kreativer Einblick in die Zukunftsvorstellung heutiger Mädchen“entstanden.
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