Eine „Oberpfälzer Gosch’n“schlägt in Stödtlen zu
Kabarettistin Lizzy Aumeier gastiert im ausverkauften Sportlerheim
- Mit einem „Best of“aus ihren erfolgreichen Programmen der vergangenen Jahre, ist die bayerische Kabarettistin Lizzy Aumeier am Samstagabend in Stödtlen im restlos ausverkauften Sportlerheim aufgetreten. Gemeinsam mit ihrer Bühnenkollegin Svetlana Klimova bot Aumeier dem begeisterten Publikum einen tollen Kabarettabend.
Gespannte Erwartung in Stödtlen. Was rollt da auf die kleine Gemeinde im Ostalbkreis in den nächsten Stunden wohl zu? Die bayerische Kabarettistin Lizzy Aumeier hat ihren Besuch im kleinen, gemütlichen Sportlerheim in Stödtlen angekündigt, und rund 160 Gäste treibt die Neugierde am Samstagabend dorthin.
In eleganter, schwarzer Abendgarderobe betritt Aumeier die Bühne und ist von Beginn an präsent – und das nicht nur wegen ihrer üppigen Statur. Oben auf der Bühne wirkt die „Nachbarin von nebenan“aus der Oberpfalz übergroß und ausgesprochen mächtig. Ihr Mundwerk läuft präzise wie ein Schweizer Uhrwerk. Wie Salven schagen ihre Sätze im Saal ein.
Lizzy Aumeier ist keine von denen, die sich wegduckt, wenn es unangenehm wird. Kein Thema ist heilig genug, um nicht von ihr auf die Schippe genommen zu werden. Da spielt es auch keine Rolle, ob es sich um Politik, Religion oder die Gesellschaft im Allgemeinen handelt. Alles wird von Aumeier durch den Kakao gezogen.
Genau so, wie sie es auch in ihrer kleinen 500-Seelen-Heimat irgendwo in der Oberpfalz gewöhnt ist. Da würden heute allerdings sehr viele junge Russen wohnen. „Wenn ich ein paar dieser jungen Männer im Ort begegne, fragen die immer gleich, ob ich ein Problem habe. Ja, die kümmern und sorgen sich noch um einen“, freut sich Aumeier, um sogleich zu ihrem Lieblingsthema zu wechseln – dem Mann. Ihr Verhältnis zum anderen Geschlecht ist geprägt von lustvoller Neugierde. Ohne Mann geht es nicht, mit ihm aber irgendwie auch nicht.
Dabei genießt Aumeier durchaus die Interaktion mit den Männern. Auch in Stödtlen, wo sie sich ein fesches Exemplar auf die Bühne holt. Mit „Andreas aus Stödtlen“spielt sie die berühmte Schiffsbugszene aus dem Film „Titanic“komplett nach. Dass das Skript ein wenig von Aumeier frisiert worden ist, versteht sich von selbst.
Außer Männern gibt es an dem Abend aber noch viele andere Lieblingsthemen, denen sich die Kabarettistin mit Hingabe widmet, wie etwa die aktuelle Situation in der Türkei oder Amerika, ihr Verhältnis zu Veganern, den Wechseljahren, BrigitteDiäten, Kindern oder Bier.
Und musikalisch ist die Aumeier auch noch. Das zu ihr passende Instrument ist natürlich ein Bass. Zusammen mit ihrer Bühnenkollegin Svetlana Klimova legt Aumeier in Stödtlen eine astreine musikalische Performance auf das Parkett.
Dem Publikum zeigt sich am Ende von so viel Power und Bühnenpräsenz hingerissen. Für den großartigen, zweistündigen Kabarettabend gibt es lang anhaltenden Applaus.