Mit dem letzten Ball ins Glück
Dorfmerkingen rettet sich mit spätem 1:1 einen Punkt im Fußball-Verbandsliga-Spitzenspiel
Nachdem Fabian Weiß (26) frisch geduscht aus der Kabine kam, mit ein wenig Abstand zum Spiel, wusste er die Dinge genau einzuordnen. Sein Freistoß von der Strafraumgrenze wenige Minuten zuvor, fand abgefälscht den Weg ins Ziel. Dieser geglückte Schuss, von Tizian Amon aus der Mauer ins kurze Toreck gelenkt, bedeutete den Ausgleich für die Sportfreunde Dorfmerkingen. War das, was die 220 Zuschauer am Samstag erlebten, das vielzitierte Glück des Tüchtigen? „Das gehört dazu“, schätzte Schütze Weiß ein. Die Sportfreunde um ihren Stürmer retteten sich dank ihres Einsatzes noch einen Punkt beim 1:1 (0:0) im Spitzenspiel der Fußball-Verbandsliga gegen den Verfolger FSV Hollenbach. Wohlgemerkt: in der dritten Minuten der Nachspielzeit.
Da kam Freude auf, denn so hält der Gejagte, und das sind die Dorfmerkinger in der Rückrunde als Tabellenführer, die Hollenbacher auf Distanz. Es bleiben sechs Punkte vor dem neuen Zweiten Hollenbach und vor dem Ostalb-Rivalen Normannia Gmünd. „Es war eine Willensleistung. Die Jungs sind Top-Fit und haben bis zur letzten Sekunde gekämpft und daran geglaubt. Es war ein ganz schwieriges Spiel und es war spannend“, freute sich auch Trainer Helmut Dietterle (66) über den Punkt. „So bin ich mit dem Punkt hochzufrieden“, fügt Dietterle hinzu.
In einer chancenarmen, aber dafür hart umkämpften Partie auf dem Kunstrasenplatz verbuchten die Gastgeber das Chancenplus (3:2) mit der Belohnung am Ende, als es fast schon zu spät war. Für Weiß ein Happy End: Er verpasste das 1:0 nach zwei Minuten per Distanzschuss den Ball faustete FSV-Torwart Philipp Hörner allerdings auch stark über den Kasten. „Dann nimmt das Spiel einen anderen Verlauf“, analysierte Weiß. Die Sportfreunde liefen nach dem Führungstreffer der Gäste über eine Stunde einem Rückstand hinterher, mit großem Willen.
Dietterle lobt die Defensive
Dass sich die Mannschaft von Dietterle in die Lage brachte, müssen sie sich zuschreiben. Einen Eckball von Lorenz Minder köpfte Michael Kleinschrodt, trotz Dorfmerkinger Gegenwehr, nach einer knappen halben Stunde im Strafraum ein. Allerdings: Der Szene, die zum Eckball führte, ging im Mittelfeld ein ungeahndetes Foul an Daniel Nietzer voraus. „Es war eine Fehlentscheidung. Das heißt aber nicht das wir dann unkonzentriert sein müssen. Wir wussten ganz genau, dass sie bei Standards stark sind“, erklärte Dietterle.
Doch viel mehr kam von den Gästen nicht, außer als Fabian Czaker den Ball in der Schlussphase neben das Tor setzte. „Wir haben sie von unserem Tor weggehalten“, registrierte der Coach mit Wohlwollen und verteilte seiner Defensive die Note eins. Der Sturm erhielt ein ausreichend, er ließ die guten Möglichkeiten ungenutzt. Kapitän Niklas Weißenberger zielte kurz nach der Halbzeitpause erst daneben, bei seinem Kopfball nach einer guten Stunde stand Hörner wieder richtig. Nur bei Weiß` Ball - unter Mithilfe des Gegners, war der Hollenbacher Schlussmann machtlos. „Wenn uns früher der Ausgleich gelingt, hätten wir alles riskiert, wir hätten auch gewinnen wollen“, sagte Dietterle.
Zech - Brenner (75. Scherer), Sauer, F. Janik, Weißenberger, Weiß, J. Janik (61. B. Schiele), Nietzer, Gruber, M. Schiele, Haller.
0:1 Michael Kleinschrodt (27.), 1:1 Tizian Amon (90+3, Eigentor). 90. GelbRote Karte für Marco Haller (Dorfmerkingen). Schlegel (Unterstadion).
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