Turbo-Netz für Ringlesmühle und Lachwiesen
Riesbürger Gemeinderat beschließt Förderantrag für Glasfasernetz – Alte Bürg außen vor
- Schnelles Internet gibt es in Riesbürg schon fast überall. Nun hat sich der Gemeinderat entschlossen, auch letzte weiße Flecken auf der Landkarte wie die Ringlesmühle und die Pflaumlocher Kläranlage besser zu versorgen. Lediglich die abgelegene Alte Bürg soll zunächst außen vor bleiben.
Seit 2012 ist der überwiegende Teil der Gemeinde Riesbürg – speziell in Utzmemmingen und Pflaumloch – mit ultraschnellem Internet versorgt. Die EnBW-Tochter Netcom bietet hier die Möglichkeit für Glasfaseranschlüsse direkt ins Haus.
Schlecht versorgt ist das Gebiet Lachwiesen südlich der Bahnlinie, wo die Pflaumlocher Kläranlage und ein Privathaus liegen. Manuel Hommel vom Ingenieurbüro Geo Data aus Westhausen erläuterte im Gemeinderat, wie dieses Gebiet an das Netz der Netcom angeschlossen werden kann. Nötig sind laut Hommel 128 Meter Leerrohre mit Glasfaserkabel unter befestigter Oberfläche und 425 Meter unter unbefestigter Oberfläche. Die Kosten betragen etwa 61 000 Euro, nach Abzug der Förderung entfallen davon auf die Gemeinde Riesbürg 28 800 Euro.
In der Ringlesmühle bei Utzmemmingen würden sich vor allem die Urlauber auf dem dortigen Campingplatz über schnelleres Internet freuen. Hommel stellte zwei Varianten vor: Den Anschluss an das Netz von Utzmemmingen, der die Gemeinde rund 68 400 Euro kosten würde, und den für Riesbürg rund 10 000 Euro günstigeren Abzweig vom geplanten Backbone-Netz Ostalbkreis beim Trochtelfinger Wasserwerk Kapf.
Anschluss an Utzmemmingen ist unkomplizierter
Allerdings, so Hommel, sei bei einem Abzweig vom Wasserwerk Kapf zu bedenken, dass die Leitungen hier durch Biotope und FFHSchutzgebiete verlegt werden müssten. Es sei also von einem aufwendigeren Genehmigungsverfahren auszugehen, weshalb er den Anschluss an Utzmemmingen empfahl – eine Argumentation, welcher der Gemeinderat folgte, der beschloss, für die beiden Maßnahmen Förderung zu beantragen. Im optimalen Fall, so Hommel, könnte die Inbetriebnahme der neuen Leitungen im Frühjar 2020 sein.
Erst einmal aufgeschoben wird hingegen der Anschluss der Alten Bürg zwischen Utzmemmingen und Ederheim. Um das einzelne Gebäude mit Glasfaser zu versorgen, sind laut Geo Data rund 2,7 Kilometer Leitungen nötig, welche 285 000 Euro – abzüglich einer Förderung immer noch 118 000 Euro für die Gemeinde – kosten würden.
Eine Internetversorgung über Richtfunk sei hier ebenfalls nicht sinnvoll, bemerkte Hommel auf Anfragen aus dem Gemeinderat: Diese Infrastruktur lohne sich nur, wenn damit über eine weite Distanz eine größere Anzahl von Haushalten oder Firmen versorgt werden könne.