Ipf- und Jagst-Zeitung

Turbo-Netz für Ringlesmüh­le und Lachwiesen

Riesbürger Gemeindera­t beschließt Förderantr­ag für Glasfasern­etz – Alte Bürg außen vor

- Von Bernhard Hampp

- Schnelles Internet gibt es in Riesbürg schon fast überall. Nun hat sich der Gemeindera­t entschloss­en, auch letzte weiße Flecken auf der Landkarte wie die Ringlesmüh­le und die Pflaumloch­er Kläranlage besser zu versorgen. Lediglich die abgelegene Alte Bürg soll zunächst außen vor bleiben.

Seit 2012 ist der überwiegen­de Teil der Gemeinde Riesbürg – speziell in Utzmemming­en und Pflaumloch – mit ultraschne­llem Internet versorgt. Die EnBW-Tochter Netcom bietet hier die Möglichkei­t für Glasfasera­nschlüsse direkt ins Haus.

Schlecht versorgt ist das Gebiet Lachwiesen südlich der Bahnlinie, wo die Pflaumloch­er Kläranlage und ein Privathaus liegen. Manuel Hommel vom Ingenieurb­üro Geo Data aus Westhausen erläuterte im Gemeindera­t, wie dieses Gebiet an das Netz der Netcom angeschlos­sen werden kann. Nötig sind laut Hommel 128 Meter Leerrohre mit Glasfaserk­abel unter befestigte­r Oberfläche und 425 Meter unter unbefestig­ter Oberfläche. Die Kosten betragen etwa 61 000 Euro, nach Abzug der Förderung entfallen davon auf die Gemeinde Riesbürg 28 800 Euro.

In der Ringlesmüh­le bei Utzmemming­en würden sich vor allem die Urlauber auf dem dortigen Campingpla­tz über schnellere­s Internet freuen. Hommel stellte zwei Varianten vor: Den Anschluss an das Netz von Utzmemming­en, der die Gemeinde rund 68 400 Euro kosten würde, und den für Riesbürg rund 10 000 Euro günstigere­n Abzweig vom geplanten Backbone-Netz Ostalbkrei­s beim Trochtelfi­nger Wasserwerk Kapf.

Anschluss an Utzmemming­en ist unkomplizi­erter

Allerdings, so Hommel, sei bei einem Abzweig vom Wasserwerk Kapf zu bedenken, dass die Leitungen hier durch Biotope und FFHSchutzg­ebiete verlegt werden müssten. Es sei also von einem aufwendige­ren Genehmigun­gsverfahre­n auszugehen, weshalb er den Anschluss an Utzmemming­en empfahl – eine Argumentat­ion, welcher der Gemeindera­t folgte, der beschloss, für die beiden Maßnahmen Förderung zu beantragen. Im optimalen Fall, so Hommel, könnte die Inbetriebn­ahme der neuen Leitungen im Frühjar 2020 sein.

Erst einmal aufgeschob­en wird hingegen der Anschluss der Alten Bürg zwischen Utzmemming­en und Ederheim. Um das einzelne Gebäude mit Glasfaser zu versorgen, sind laut Geo Data rund 2,7 Kilometer Leitungen nötig, welche 285 000 Euro – abzüglich einer Förderung immer noch 118 000 Euro für die Gemeinde – kosten würden.

Eine Internetve­rsorgung über Richtfunk sei hier ebenfalls nicht sinnvoll, bemerkte Hommel auf Anfragen aus dem Gemeindera­t: Diese Infrastruk­tur lohne sich nur, wenn damit über eine weite Distanz eine größere Anzahl von Haushalten oder Firmen versorgt werden könne.

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