Schwere Zeiten für Schurken
Polizeipräsidium Aalen legt Kriminalitätsstatistik für 2017 vor
- Kriminelle haben es in der Region immer schwerer. Um fünf Prozent ist die Anzahl der Straftaten im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Aalen im vergangenen Jahr zurückgegangen. Gleichzeitig konnten die Beamten die Aufklärungsquote aller Straftaten um 2,8 Prozent steigern, der höchste Wert seit zehn Jahren. Diese und viele weitere Zahlen hat das Polizeipräsidium Aalen am Dienstag in seiner Jahrespressekonferenz präsentiert. Zum Zuständigkeitsbereich des Präsidiums gehören neben dem Ostalbkreis auch der Rems-Murr-Kreis und der Landkreis Schwäbisch Hall.
Die Zahlen im Einzelnen traftaten
Sgegen das Leben: Massiv zurückgegangen sind in allen drei Landkreisen die Straftaten gegen das Leben. Darunter fallen Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen und die fahrlässige Tötung. Gab es im Ostalbkreis im Jahr 2016 noch 14 Fälle, mussten 2017 nur noch drei Fälle vermerkt werden.
Einen Anstieg mussten die Beamten bei den Sexualdelikten verzeichnen. Das liege aber vor allem an gesetzlichen Änderungen, erklärt Polizeipräsident Roland Eisele. Hintergrund: Im November 2016 ist der Grundsatz „Nein heißt Nein“im Sexualstrafrecht
Sexualdelikte:
verankert worden. Das bedeutet, dass Täter sich auch strafbar machen, wenn sie sich über den erkennbaren Willen des Opfers hinwegsetzen. Auch sexuelle Belästigung wie „begrapschen“fällt mit der neuen Regelung unter Strafe. Im Ostalbkreis ist die Anzahl der Sexualdelikte im vergangenen Jahr von 137 auf 170 Fälle gestiegen.
dazu zählen zum Beispiel Körperverletzung, Raub oder Nötigung. Hier sind im Jahr 2017 im Ostalbkreis 27 Delikte mehr als im Vorjahr verübt worden. Damit steigt die Zahl auf 2023.
RAGohheitsdelikte, ggressionsdelikte
im öffentlichen Raum: Hier hat sich die gute Arbeit der Polizei bezahlt gemacht. Diese Straftaten sind im Ostalbkreis um 14,3 Prozent zurückgegangen. „Wir haben unsere Präsenz bei öffentlichen Veranstaltungen wie Stadtfesten oder Faschingsumzügen stark erhöht“, sagt Roland Eisele. Das sei wichtig für das Sicherheitsempfinden der Bürger. Etwa ein Drittel dieser Straftaten sei unter Alkohol begangen worden, ergänzt der Polizeipräsident.
ewalt gegen Polizeibeamte:
Insgesamt ist die Zahl der Fälle, in denen Polizeibeamte Opfer von körperlicher Gewalt wurden, um 3,2 Prozent gestiegen. Erfreulich hingegen ist die Entwicklung im Ostalbkreis: Hier hat es mit 91 Straftaten in diesem Bereich 8,1 Prozent weniger Fälle als im Vorjahr gegeben.
DFiebstähle:
Um 23,1 Prozent ist die Anzahl der Taschendiebstähle, um knapp 30 Prozent die Anzahl der Ladendiebstähle gestiegen. Die Delikte, bei denen Langfinger Teile an und aus Autos gestohlen haben, ist um 22,9 Prozent gestiegen. Zweiräder hingegen scheinen bei den Dieben nicht mehr so gefragt zu sein, die Anzahl der Fahrraddiebstähle im Ostalbkreis ist um 19,2 Prozent zurückgegangen. Der Trend des Vorjahres setzt sich bei den Wohnungseinbrüchen fort. Die Anzahl ist um 19,1 Prozent zurückgegangen. Hier greifen laut Roland Eisele die zahlreichen Präventionsmaßnahmen, die man in den vergangenen Jahren umgesetzt hat.
alsche Polizeibeamte:
Immer mehr Betrüger geben sich als falsche Polizeibeamte aus. Diese Fälle sind im Bereich des Polizeipräsidiums Aalen um 55,9 Prozent gestiegen, landesweit gab es sogar einen Anstieg von 466,1 Prozent zu verzeichnen.
auschgift:
Im Bereich der Drogenkriminalität verzeichneten die Beamten einen Anstieg von 23,5 Prozent.
olitisch motivierte Straftaten:
Die Anzahl der politisch motivierten Straftaten ist weiter gestiegen. Waren es 2016 noch insgesamt 222 Fälle, wurden 2017 schon 277 Fälle vermerkt. Der Großteil davon betrifft den Rems-MurrKreis. Hier wurden 168 politisch motivierte Straftaten begangen. Im Ostalbkreis waren es insgesamt 76 Fälle. Den größten Anteil dabei bilden Straftaten, die einer rechten Gesinnung zuzuordnen sind, darunter viele Farbschmierereien.