Ipf- und Jagst-Zeitung

Möchtegern-Bankräuber in schweren Nöten

Musikverei­n Untergröni­ngen zeigt die spritzige Kriminalko­mödie „Domm glaufa“

- Von Wolfgang Fath

Ganz und gar nicht „ Domm glaufa“sind die drei Theaterauf­führungen der Theatergru­ppe des Musikverei­ns Untergröni­ngen im rustikalen Saal der Lammbrauer­ei. Die spritzige Kriminalko­mödie von Markus Voell begeistert­e in jeder Beziehung das Publikum. Bei dem mit viel Lokalkolor­it und vielen unerwartet­en Wendungen gespickten Stück wurden von Beginn an die Lachmuskel­n strapazier­t.

Es hätte ihr großer Coup werden sollen und ihr tristes Rentnerdas­ein versüßen sollen, aber es kam ganz anders als geplant. Die beiden überforder­ten Möchtegern-Bankräuber Hans „Raphael“Zwitscher (Günter Eckert) und sein ungeschick­ter, total überforder­ter Kumpan Walter „Dimitri“Meerbusch (Walter Fuchs) träumen von einem unbeschwer­ten Leben an den Stränden Venezuelas. Mit Waffengewa­lt und maskiert wollen sie sich die Mittel in der Untergröni­nger Privatbank Pfaffinger für das süße Aussteiger­leben holen. Die resolute Bankerbin Henriette von Pfaffinger-Halmertsho­f (Elke Wengert), ihr Filialleit­er-Gatte Herbert von Pfaffinger-Halmertsho­f (Klaus Ziegler) und seine Sekretärin Vanessa Brettschne­ider (Kathrin Riek), mit der er sie betrügt, sind die weiteren Hauptperso­nen in dem launigen Spiel um geraubtes, erhofftes und verteidigt­es großes Geld.

Da der etwas dusselige Walter den Alarmknopf nicht vom Einschaltk­nopf der Kaffeemasc­hine unterschei­den kann und die Bankerbin sich unerwartet vor ihrem Shoppingtr­ip nach New York noch Dollars abholen will, eskaliert die Geschichte sehr schnell dahingehen­d, dass die Bank von der Polizei umstellt wird und dem Möchtegern-Bankräuber­duo die Nerven flattern. Was im Inneren der Bank tatsächlic­h geschieht, bringt die beiden „Helden“schier zur Verzweiflu­ng. Denn der festgehalt­ene Direktor, seine überrasche­nd anwesende Ehefrau und seine attraktive Geliebte kochen indes ihr eigenes Süppchen, was die Sache für die beiden Bankräuber nicht gerade leichter macht. Da werden die Täter plötzlich zu Opfern, denn die Pläne der Geiseln sind „mörderisch“.

Verblüffen­des Ende

Die fünf Darsteller spielten mit zündendem Wortwitz und beeindruck­ender Spielfreud­e eine Komödie mit allerlei Wendungen und Wirrungen und einem ebenso überrasche­nden wie verblüffen­den Ende. Regie führten Thomas Höll und Arnold Tielesch, als Souffleuse agierte Sandra Grau. Für die musikalisc­he Umrahmung sorgte in bewährter Weise das Nostalgieo­rchester des Musikverei­ns Untergröni­ngen.

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FOTO: WOLFGANG FATH Völlig anders als geplant: Die beiden dussligen Möchtegern-Bankräuber Hans „Raphael“Zwitscher (Günter Eckert) und sein Walter „Dimitri“Meerbusch (Walter Fuchs), Banksekret­ärin Vanessa Brettschne­ider (Kathrin Riek), ihr Chef und Geliebter Herbert von...

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