Bahn reduziert Zeiten mit Servicepersonal
Umsetzung der Maßnahme am Aalener Hauptbahnhof erfolgt bereits zum 1. April
(an) - Bereits ab 1. April wird die Deutsche Bahn die Einsatzzeiten ihres Servicepersonals am Aalener Hauptbahnhof einschränken. Dies geht aus einem Antwortschreiben auf einen Brief hervor, den die Grünen-Bundestagsabgeordnete Margit Stumpp an Bahnvorstand Ronald Pofalla geschrieben hatte.
In dem Antwortschreiben erklärt Sven Hantel, der Konzernbevollmächtigte der DB für Baden-Württemberg, in Aalen sei neben dem bestehenden Reisezentrum, dessen Öffnungszeiten unverändert blieben, auch zusätzliches Servicepersonal vor Ort. Zusätzlich zu der Funktion als Ansprechpartner am Bahnsteig hätten die Mitarbeiter in der Vergangenheit schwerpunktmäßig die Lautsprecherdurchsagen für die jeweiligen Bahnsteige gemacht. Die aktuellen Informationen für die Fahrgastinformationsanlage seien schon in der Vergangenheit für den Regelbetrieb im Ansagezentrum Ulm eingespeist worden, jedoch habe aus technischen Gründen die Ansage noch vor Ort gemacht und Abweichungen vom Regelbetrieb hätten händisch in das System eingepflegt werden müssen. Diese Aufgaben, so Hantel, würden künftig entfallen. Dank neuer Technik erfolge die Kundeninformation künftig in Aalen und in Crailsheim durch das Ansagezentrum Ulm. Eine zusätzliche Anzeigentafel im Zugangsbereich erweitere das Serviceangebot.
Den Gegebenheiten angepasst
Die täglichen Einsatzzeiten des Servicepersonals seien deshalb an die neuen Gegebenheiten angepasst worden. Dabei seien die regionalen Erfahrungen der DB aus den vergangenen Jahren, der Fahrplan und die örtlichen Besonderheiten zugrunde gelegt worden. Die in den Morgenstunden fast ausschließlich ein- und auspendelnden Schüler und Berufstätigen, so erklärt Hantel dazu, würden aufgrund der täglichen Nutzung keinen gesonderten Service in Anspruch nehmen. Auch nach 18 Uhr gebe es, abgesehen vom Pendlerverkehr, kaum noch Individualreisende. Anders verhalte es sich am Sonntag, hier sei gezielt die bisherige Besetzung bis 21.15 Uhr belassen worden. Unabhängig davon seien Sondermaßnahmen in Folge von Streckensperrungen und Schienenersatzverkehr. Hier würden, wie in der Vergangenheit auch, zusätzliche „Reisendenlenker“eingesetzt.
In ihrer Reaktion auf das Antwortschreiben spricht Stumpp von einem „verfrühten Aprilscherz“. Es spreche schon für sich, wenn man der Deutschen Bahn erst Briefe schreiben müsse, um kurz vor dem 1. April endlich einmal Informationen über die Pläne der Bahn zu bekommen.
Stumpp bezweifelt Begründung
Als Bundesunternehmen sei von der Bahn zu erwarten, von sich aus den Kontakt zu den politisch Verantwortlichen vor Ort zu suchen. Eine offene Diskussion unter Einbezug der politisch Verantwortlichen hätte die Chance ergeben, gemeinsam alternative Lösungsansätze zu diskutieren, zum Beispiel auch einen Einsatz der Servicekräfte in den Morgen- und Abendstunden, dafür mit einer Pause in den weniger frequentierten Mittagsstunden. Denn die Begründung, dass das Servicepersonal gerade zu den Pendlerzeiten nicht benötigt werde, sei, so Stumpp, stark zu bezweifeln.