Ipf- und Jagst-Zeitung

Viele Wege, viele Hände

Für die Entstehung und Pflege der Wanderwege im Ostalbkrei­s sind viele verantwort­lich

- Von Annika Grunert

(ag) - In der Natur, den Gemeinden und Städten des Ostalbkrei­ses sind immer wieder ein paar Markierung­en und Schilder zu entdecken. Schwedenwe­g oder Skulpturen­weg ist beispielsw­eise darauf zu lesen. Manches Mal ist auch nur ein weißer Schäfer oder ein weißer Aal auf blauem Grund oder auch ein rotes Dreieck auf weißem Grund zu sehen. Die Bedeutung ist zwar nicht für jedermann bei allen Markierung­en gleich erkennbar, aber ihnen ist eines gemeinsam: Sie kennzeichn­en einen Wanderweg oder eine Fahrradrou­te. Aber wie entstehen diese Touren eigentlich und wer pflegt sie? „Dafür gibt es keine allgemeing­ültige Antwort“, sagt Susanne Dietterle vom Landratsam­t Ostalbkrei­s. Schließlic­h seien verschiede­ne Personen, Vereine und Institutio­nen dafür verantwort­lich. „Zum Beispiel entsteht im Rahmen der Remstal Gartenscha­u ein neuer Radweg, der die Strecken von Essingen bis zur Neckarmünd­ung bei Remseck am Neckar verbindet. Dafür ist die Remstal Gartenscha­u GmbH verantwort­lich. Andere Wege werden beispielwe­ise von den Tourismusz­entren oder den Gemeinden entwickelt“, so Dietterle.

So gibt es im Ostalbkrei­s beispielsw­eise auch Wanderwege, die von den unterschie­dlichen Ortsgruppe­n des Schwäbisch­en Albvereins angelegt oder angeregt wurden. Die Mitglieder in Abtsgmünd schlugen der Gemeinde die Strecken für die heutige Runde „Leintalbli­ck“vor, die auch prompt umgesetzt wurde. Auch der Albschäfer­weg und die dazugehöri­gen Zeitspuren (wir berichtete­n) entstanden aus einer Zusammenar­beit.

Durch Fördermitt­el und Sponsoren finanziert

Der schwäbisch­e Albverein hatte dort bereits einige Wanderstre­cken angelegt, die für die neuen Touren überarbeit­et und optimiert wurden. „Ohne die Hilfe des schwäbisch­en Albvereins hätten wir das nicht geschafft“, sagt Monika Suckut vom Landratsam­t Heidenheim. Von der Idee bis zur Eröffnung sind drei Jahre vergangen, die viel Planung und Umsetzungs­arbeit verlangten. Der Albschäfer­weg wurde größtentei­ls mit Fördermitt­eln finanziert, wie beispielsw­eise Geldern aus dem LEADER Programm, das regionale Ideen unterstütz­t.

Auch der Bruder-Klaus-Weg in Ramsenstru­t hat Unterstütz­ung von der LEADER Jagstregio­n erhalten. Den Themenweg hat die Gemeinde Neuler ins Leben gerufen, dabei wurde sie von der örtlichen Schnitzerg­ruppe Sculturies unterstütz­t. Die Künstler haben auch den Skulpturen­weg, der von Niederalfi­ngen nach Neuler führt, mit zahlreiche­n Holzskulpt­uren verziert.

Ein Wanderweg in Ellwangen ist aus einem Schulproje­kt entstanden: der Hariolf-Rundweg. Zum 1250jährig­en Jubiläum der Stadt haben Schüler des Hariolf - Gymnasiums 14 Stelen angefertig­t und aufgestell­t, die über die Natur, Kultur, den Namensgebe­r und Gründer der Stadt informiere­n. Finanziert haben ihn verschiede­ne Sponsoren, zu denen auch die Stadt Ellwangen gehört. „Neben Förderantr­ägen werden die verschiede­nen Wander- und Radwege auch zum Teil vom Land, den Städten oder Gemeinden mitfinanzi­ert“, sagt Susanne Dietterle.

Die Wegwarte ziehen mindestens zweimal im Jahr los

Für eine ganz andere Route brauchte die Stadt Ellwangen hingegen nur ihre Erlaubnis erteilen: die Mountainbi­ke-Strecke im Galgenwald. Der TSV hat diese errichtet und hält sie instand. Der Trimm-Dich-Pfad in Ellwangen wird hingegen vom Bauhof ausgebesse­rt. Jedes Jahr ziehen die Mitarbeite­r los, um unter anderem die Strecke zu begradigen, Rasen zu mähen, Bäume zurückzusc­hneiden und gegebenenf­alls Geräte zu reparieren.

Bei den Wandergrup­pen sorgen wiederum die Wegwarte dafür, dass die Touren in Ordnung sind. Die großen und zertifizie­rten Wege, wie beispielwe­ise der Albsteig (HW1) – Schwäbisch­e Alb-Nordrandwe­g, der auch durch Bopfingen führt, wird zweimal im Jahr überprüft. Es müssen dann meist Äste zurückgesc­hnitten, Baumstämme beseitigt und Schilder sowie Markierung­en ausgetausc­ht werden. Zum einen natürlich, damit die Wanderer auf dem richtigen Weg bleiben, und zum anderen, damit die Strecke das Zertifikat „Qualitätsw­eg Wanderbare­s Deutschlan­d" nicht verliert.

Es sind also tatsächlic­h zahlreiche verschiede­ne Personen und Institutio­nen an der Entstehung von Wander- und Radwegen beteiligt und für deren Pflege verantwort­lich. Doch alle Strecken dienen eigentlich dem gleichen Ziel und zwar sollen sie den Menschen die Vielfalt und Schönheit der Ostalb näher bringen.

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Der weiße Schäfer auf blauem Grund und der gelbe Kreis auf weißem Grund kennzeichn­en den Albschäfer­weg und seine Zeitspuren. Die Markierung­en müssen in regelmäßig­en Abständen auf der Strecke gut zu sehen sein.
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FOTOS: ANNIKA GRUNERT An manchen Bäumen im Ostalbkrei­s lassen sich gleich mehrere Schilder oder Markierung­en finden, die die unterschie­dlichen Wanderrout­en oder Fahrradweg­e ausschilde­rn.
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