Ipf- und Jagst-Zeitung

Aalener rockt mit den großen Stars

Simon Fürst aus Aalen tritt mit Stars wie Rea Garvey und Stefanie Heinzmann auf

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- Im Alter von zehn Jahren begann Simon Fürst, Gitarre zu spielen. Heute tritt der Aalener mit bekannten Künstlern wie Rea Garvey auf großen Bühnen, im Fernsehen und Radio auf. Wie das Musikerleb­en ist, wie er mit dem ersten SoloAlbum vorankommt und wo man ihm in Aalen am wahrschein­lichsten begegnet, verrät der 27-Jährige im Interview mit Melanie Schiele.

Simon, danke, dass du dir Zeit für uns nimmst. Dein Kalender lässt es bestimmt nicht zu, oft nach Aalen zu kommen.

Da ich seit etwa einem Jahr in Köln wohne, habe ich mir vorgenomme­n, einmal im Monat nach Aalen zu kommen.

Was steht bei Heimatbesu­chen auf der To-Do-Liste?

Ich komme sehr gerne mittwochs oder samstags an, wenn Wochenmark­t ist, und hole mir beim Imbissstan­d am Marktbrunn­en eine Bratwurst (lacht). Dann gehe ich ins Café Dannenmann oder ins Reichsstäd­ter Café, um einen Kaffee zu trinken. In der Regel laufe ich dann schon den ersten Bekannten über den Weg. Natürlich steht auch ein Besuch bei meinen Eltern und Ausgehen mit Freunden auf der Liste.

Wie kann man sich dein Leben zurzeit vorstellen?

Von Januar bis jetzt waren wir mit Rea Garvey durchgehen­d unterwegs, haben gefühlt in jeder Fernsehsho­w gespielt wie Schlag den Henssler, Luke! Die Schule und ich oder Sing meinen Song. Vor kurzem hatten wir innerhalb von zwei Tagen sechs Auftritte in Radiostati­onen mit Publikum. Das ist ein straffes Programm, aber ich liebe meine Arbeit. Das neue Album von Rea geht gerade durch die Decke und ich bin sehr stolz, ein Teil davon sein zu dürfen. Das ist alles nach wie vor sehr aufregend für mich. Wir bereiten uns bereits auf die große Tour im Herbst vor. Da sind alle Hallen und Stadien dabei, in denen ich als Kind schon immer spielen wollte – die Olympiahal­le in München, die Porsche-Arena in Stuttgart. Für mich geht also ein großer Traum in Erfüllung.

Was steht als Nächstes an?

Am 30. Mai spiele ich mit Stefanie Heinzmann mein erstes Konzert dieses Jahr. Das sind musikalisc­h komplett unterschie­dliche Welten.

Inwiefern?

Steffis Musik ist funky und groovy. Reas Musik geht eher in die RockPop-Richung. Mit der ersten Coverband im Alter von 15 Jahren habe ich bereits Supergirl gespielt. Heute wieder, nur halt mit Rea persönlich. Das ist jedes Mal aufs Neue ein augenöffne­nder Moment.

Wie hast du Rea Garvey kennengele­rnt?

Vor zwei Jahren war ich für das Kinderhilf­sprojekt „ARTHELPS“im Irak. Um alles vorzuberei­ten, traf ich mich in Berlin unter anderem mit Rea, der Pate der Stuttgarte­r Organisati­on ist. Drei Tage später erhielt ich von einer unbekannte­n Nummer eine SMS: Hey, mein Gitarrist fällt im Sommer aus, hättest du Lust und Zeit? God bless. Es ist bekannt, dass Rea Garvey mit 'God Bless’ signiert. Zuerst dachte ich, mich nimmt jemand auf den Arm, aber er war es wirklich. Das erste Konzert war dann in Karlsruhe mit 65 000 Menschen. Was man mir verschwieg­en hatte, war, dass man an diesem Abend auch die Live-DVD aufnahm (lacht). Seit Ende 2017 habe ich den festen Posten als Gitarrist und Begleitsän­ger.

Musiker haben den Ruf, nach Auftritten feucht-fröhlich zu feiern. Feiert ihr auch?

Ich muss ehrlich zugeben, der Terminkale­nder lässt es nicht zu. Vor den Auftritten trinken wir keinen Schluck Alkohol, das ist eine ganz klare Regel. Meist hüpfen wir direkt nach der Show in den Tourbus und fahren zum nächsten Auftritt. Ab und zu kommt es vor, dass wir noch Nähere bei keb Ostalb unter Telefon 07361 / 590 30 etwas feiern, aber dann muss man es am nächsten Morgen büßen. Nach den Radiokonze­rten war ich abends so am Ende, ich konnte nicht mal an ein Glas Wein denken. Ohne wie ein alter Mann klingen zu wollen: An Wochenende­n genieße ich es, einfach mal nichts zu tun und um zehn Uhr ins Bett zu gehen. So viel zum Thema Sex, Drugs und Rock’n’Roll (lacht).

Machst Du selbst Musik?

Mark Ferguson, Patrick Fa und ich arbeiten seit März vergangene­n Jahres an meiner ersten Platte. Die Texte schreibe ich selbst, die Jungs sind bei der Produktion involviert. Gerade fehlt uns die Zeit, denn Rea hat nun mal Vorrang. Ich würde gern sagen können, dass die Platte noch 2018 herauskomm­t, ich weiß es aber nicht sicher. Wenn ich etwas mache, dann hunderproz­entig, um mit Stolz die CD präsentier­en und sagen zu können, hier steckt mein ganzes Herzblut drin. Eines kann ich schon verraten, es wird ein deutsches Studioalbu­m werden. Als Vorband von Max Giesinger in Bopfingen im Juli 2017 hatten wir unsere ersten fünf Songs dabei. Das Feedback hat uns extrem angespornt.

Wann hast du deine Leidenscha­ft für Musik entdeckt?

Ein prägendes Erlebnis war mein erstes Live-Konzert von Phil Collins. Wie mein Idol spielte ich zuerst Schlagzeug. Mit zehn Jahren entdeckte ich die Liebe zur Gitarre und nahm Unterricht. Mit 15 Jahren kam die erste Band, die ersten Konzerte auf den Wasseralfi­nger Festtagen oder dem Kappelberg­turnier und die ersten Studioaufn­ahmen. Als ich das erste Mal auf der Bühne stand mit 100 Leuten im Publikum, wusste ich, es ist genau das, was ich machen will.

Hast du Straßenmus­ik gemacht?

Tatsächlic­h noch nie, wollte ich aber schon immer mal ausprobier­en, aber mit eigenen Songs. Wenn die Platte fertig ist, kann es gut passieren.

Vielleicht auch in Aalen?

Das erste Konzert mit dem neuen Album wird definitiv hier stattfinde­n.

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Infos Rea Garvey (r.) und Simon Fürst haben sich über die Arbeit für ein Kinderhilf­sprojekt kennengele­rnt.

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