Die Schwierigkeiten eines Neuanfangs
Im Bezirksliga-Abstiegskampf steht Ebnat in Neresheim das erste Endspiel bevor
– Im Abstiegskampf der Fußball-Bezirksliga hat sich die Schlinge für den SV Ebnat zuletzt bedrohlich zugezogen. 19 Spiele in Folge warten die Schwarz-Gelben nunmehr auf ihren vierten Saisonsieg und gelingt der erhoffte Befreiuungsschlag auch an diesem Wochenende nicht, so könnte der Abstieg des Ex-Landesligisten in die Kreisliga bereits vorzeitig feststehen.
Dietmar Förstner, Vorstand Öffentlichkeitsarbeit beim SV Ebnat, muss auf ein „äußerst unbefriedigendes Jahr“zurückblicken. „Wenn drei oder vier Leistungsträger längerfristig ausfallen, wird es in der Bezirksliga schwierig“, begründet Förstner, der das größte Manko allerdings in der eigenen Chancenverwertung ausgemacht hat: „Unsere Stürmer haben wirklich das Pech an den Stiefeln kleben.“Diese mangelnde Effizienz schlägt sich auch in der Statistik nieder: Mit nur 32 Einschüssen stellt der SVE die drittschwächste Offensive ligaweit.
Fakt ist, dass die Ebnater mit dem Rücken zur Wand stehen: Drei Spieltage vor Saisonende ist der Rückstand zum Relegationsplatz auf sechs Zähler angewachsen. „Lamentieren hilft nun alles nichts“, sagt Förstner. Der langjährige Abteilungsleiter betont jedoch auch, dass der Abstieg als „Worst Case“keinesfalls ein Beinbruch wäre. In der Landesliga hätten ihn die eigenen Zuschauer bezüglich der Spieler oftmals gefragt: „Wer ist das überhaupt“. Damit soll endgültig Schluss sein beim SVE. „Wir setzen auf die eigene Jugend“, erklärt der Vorstand. Die Folge des radikalen Neuanfangs ist das bereits zweite Jahr nacheinander im Tabellenkeller, bedeutsamer sei jedoch die langfristige Perspektive, so Förstner: „Wenn unsere Jugendlichen ihre positive Entwicklung fortsetzen und zu den Aktiven stoßen, dann wird der SV Ebnat wieder höherklassig spielen – also in der Bezirksliga.“Rechnerisch ist derzeit noch alles möglich, doch die Schwarz-Gelben sind zum Siegen verdammt und zugleich auf Schützenhilfe angewiesen. Das erste von drei „Endspielen“erwartet Ebnat (15./15 Punkte) am Sonntag bei Neresheim (12./28). Während die Klosterstädter ihrerseits durch einen Sieg den Klassenverbleib auch rechnerisch perfekt machen würden, könnten die Ebnater bei einer weiteren Niederlage den Sechs-PunkteRückstand auf den Relegationsplatz nur noch theoretisch aufholen. Sollte Heubach (13./21) zeitgleich in Neuler (8./37) punkten, wäre der Abstieg sogar schon besiegelt.
Eine Entscheidung ist derweil längst gefallen: Der Tabellenletzte SSV Aalen (16./11) wird sich wieder aus der Bezirksliga verabschieden müssen, hofft aber im Duell mit Schnaitheim (11./32) zumindest noch auf seinen ersten Heimsieg in dieser Saison. Zeitgleich muss Iggingen (14./19) beim Mitaufsteiger Gerstetten (5./49) punkten, um sich noch ans rettende Ufer heranzupirschen. In gesicherten Gefilden bewegt sich hingegen Kirchheim/Trochtelfingen (10./35), das beim Tabellennachbarn Lorch (9./35) befreit aufspielen kann. An der Tabellenspitze setzt sich das Fernduell zwischen Waldhausen (1./ 62) und Sontheim/Brenz (2./59) fort. Dem Klassenprimus steht bei Nattheim (3./54) eine knifflige Aufgabe bevor, denn immerhin darf sich die TSG noch Chancen auf den Relegationsplatz ausrechnen. Die Sontheimer empfangen nach zuletzt sechs Siegen in Serie Unterkochen (7./44), das sich zuletzt aber ebenso formstark präsentierte. Für die beiden Konkurrenten kann nun jeder Patzer fatal sein, auch das Torverhältnis darf für den Fall der Fälle nicht außer Acht gelassen werden. Eine kleine Restchance zur Relegation besitzt Lauchheim (4./54), das im Verfolgerduell in Ellwangen (6./47) gefordert ist. Die Hausherren haben sich aufgrund ihre Schwächephase in der laufenden Rückrunde längst aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet.