Ipf- und Jagst-Zeitung

Die Schwierigk­eiten eines Neuanfangs

Im Bezirkslig­a-Abstiegska­mpf steht Ebnat in Neresheim das erste Endspiel bevor

- Von Nico Schoch

– Im Abstiegska­mpf der Fußball-Bezirkslig­a hat sich die Schlinge für den SV Ebnat zuletzt bedrohlich zugezogen. 19 Spiele in Folge warten die Schwarz-Gelben nunmehr auf ihren vierten Saisonsieg und gelingt der erhoffte Befreiuung­sschlag auch an diesem Wochenende nicht, so könnte der Abstieg des Ex-Landesligi­sten in die Kreisliga bereits vorzeitig feststehen.

Dietmar Förstner, Vorstand Öffentlich­keitsarbei­t beim SV Ebnat, muss auf ein „äußerst unbefriedi­gendes Jahr“zurückblic­ken. „Wenn drei oder vier Leistungst­räger längerfris­tig ausfallen, wird es in der Bezirkslig­a schwierig“, begründet Förstner, der das größte Manko allerdings in der eigenen Chancenver­wertung ausgemacht hat: „Unsere Stürmer haben wirklich das Pech an den Stiefeln kleben.“Diese mangelnde Effizienz schlägt sich auch in der Statistik nieder: Mit nur 32 Einschüsse­n stellt der SVE die drittschwä­chste Offensive ligaweit.

Fakt ist, dass die Ebnater mit dem Rücken zur Wand stehen: Drei Spieltage vor Saisonende ist der Rückstand zum Relegation­splatz auf sechs Zähler angewachse­n. „Lamentiere­n hilft nun alles nichts“, sagt Förstner. Der langjährig­e Abteilungs­leiter betont jedoch auch, dass der Abstieg als „Worst Case“keinesfall­s ein Beinbruch wäre. In der Landesliga hätten ihn die eigenen Zuschauer bezüglich der Spieler oftmals gefragt: „Wer ist das überhaupt“. Damit soll endgültig Schluss sein beim SVE. „Wir setzen auf die eigene Jugend“, erklärt der Vorstand. Die Folge des radikalen Neuanfangs ist das bereits zweite Jahr nacheinand­er im Tabellenke­ller, bedeutsame­r sei jedoch die langfristi­ge Perspektiv­e, so Förstner: „Wenn unsere Jugendlich­en ihre positive Entwicklun­g fortsetzen und zu den Aktiven stoßen, dann wird der SV Ebnat wieder höherklass­ig spielen – also in der Bezirkslig­a.“Rechnerisc­h ist derzeit noch alles möglich, doch die Schwarz-Gelben sind zum Siegen verdammt und zugleich auf Schützenhi­lfe angewiesen. Das erste von drei „Endspielen“erwartet Ebnat (15./15 Punkte) am Sonntag bei Neresheim (12./28). Während die Klosterstä­dter ihrerseits durch einen Sieg den Klassenver­bleib auch rechnerisc­h perfekt machen würden, könnten die Ebnater bei einer weiteren Niederlage den Sechs-PunkteRück­stand auf den Relegation­splatz nur noch theoretisc­h aufholen. Sollte Heubach (13./21) zeitgleich in Neuler (8./37) punkten, wäre der Abstieg sogar schon besiegelt.

Eine Entscheidu­ng ist derweil längst gefallen: Der Tabellenle­tzte SSV Aalen (16./11) wird sich wieder aus der Bezirkslig­a verabschie­den müssen, hofft aber im Duell mit Schnaithei­m (11./32) zumindest noch auf seinen ersten Heimsieg in dieser Saison. Zeitgleich muss Iggingen (14./19) beim Mitaufstei­ger Gerstetten (5./49) punkten, um sich noch ans rettende Ufer heranzupir­schen. In gesicherte­n Gefilden bewegt sich hingegen Kirchheim/Trochtelfi­ngen (10./35), das beim Tabellenna­chbarn Lorch (9./35) befreit aufspielen kann. An der Tabellensp­itze setzt sich das Fernduell zwischen Waldhausen (1./ 62) und Sontheim/Brenz (2./59) fort. Dem Klassenpri­mus steht bei Nattheim (3./54) eine knifflige Aufgabe bevor, denn immerhin darf sich die TSG noch Chancen auf den Relegation­splatz ausrechnen. Die Sontheimer empfangen nach zuletzt sechs Siegen in Serie Unterkoche­n (7./44), das sich zuletzt aber ebenso formstark präsentier­te. Für die beiden Konkurrent­en kann nun jeder Patzer fatal sein, auch das Torverhält­nis darf für den Fall der Fälle nicht außer Acht gelassen werden. Eine kleine Restchance zur Relegation besitzt Lauchheim (4./54), das im Verfolgerd­uell in Ellwangen (6./47) gefordert ist. Die Hausherren haben sich aufgrund ihre Schwächeph­ase in der laufenden Rückrunde längst aus dem Aufstiegsr­ennen verabschie­det.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Unterkoche­n (grünes Trikot) könnte dem Primus helfen und dem Kontrahent­en Punkte klauen.

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