Der Bopfinger Seelsorger geht mit Wehmut
Pfarrer Waldemar Wrobel verlässt nach über elf Jahren die Stadt Bopfingen
– Ende Mai beendet Pfarrer Waldemar Wrobel seine pastorale Arbeit in der „Seelsorgeeinheit Ipf“in Bopfingen. Der engagierte Pfarrer leistete seelsorgerischen Dienst in den sieben Gemeinden, die er elf Jahre lang betreute. Mit einem Dankgottesdienst in der Sankt-Josephs-Kirche in Bopfingen am Sonntag, 3. Juni, um 10.30 Uhr, bedankt sich die gesamte Kirchengemeinde bei ihrem Pfarrer.
„Ich habe etwas länger gebraucht, mit meinem Herzen und meinem Wirken in Bopfingen anzukommen. Dafür ist es jetzt umso intensiver, und mein Gehen ist erfüllt mit einer gehörigen Portion Wehmut“, sagt Pfarrer Waldemar Wrobel unumwunden. Die Gesamtgemeinde Bopfingen mit ihren vielen kleinen Teilorten und ihren unterschiedlichen Charakteren ist aus der Sicht Wrobels eine nette und sehr aktive Gemeinschaft.
Ipfmesse verbindet Menschen aller Ortsteile
Eines aber verbindet die Menschen über ihre Ortsgrenzen hinaus: „Die Ipfmesse. Als ich hier vor über elf Jahren angekommen bin, dachte ich, die sind alle verrückt. Wie kann ein Volksfest so die Gemüter bewegen? Heute habe ich vollstes Verständnis dafür“, schmunzelt Wrobel. Besonders der große ökumenische Gottesdienst vor Hunderten Leuten im Ipfmesszelt hat bei Wrobel einen tiefen Eindruck hinterlassen.
Weiter schätzt der Pfarrer die gute Zusammenarbeit mit dem Kirchengemeinderat, den vielen Vereinen, Institutionen und mit Bürgermeister Gunter Bühler, der immer ein offenes Ohr für die Belange der Kirche hatte. „Das ist, und das kann ich aus meiner eigenen Erfahrung sagen, nicht immer selbstverständlich“, so Wrobel. „Wenn eben das Zwischenmenschliche stimmt, dann kann man in einer Gemeinde auch vieles einfacher bewegen.“
Warum der Seelsorger jetzt aber trotzdem von Bopfingen weggeht, ist leicht erklärt: „Nach zehn bis 15 Jahren wird jedem Pfarrer nahe gelegt, in eine andere Pfarrgemeinde zu wechseln. Die neue Herausforderung soll die Sichtweise auf die Seelsorge wieder schärfen und ihr neue Impulse bringen“, sagt Wrobel.
Begeisterung für Franz von Assisi
Die seelsorgerische Arbeit läuft nach seiner Ansicht immer in drei Phasen ab: das Ankommen, das Aufbauen und zuletzt die Erhaltung des erreichten. Die letztere Phase ist meist die schwerste und manchmal auch gar nicht umsetzbar. „Letzten Endes steht für mich immer der Mensch im Zentrum meiner Seelsorge. Ich bin auch immer gerne in Schulen und Kindergärten gegangen. Kinder sind etwas erfrischendes und haben eine direkte und ehrliche Art und Sichtweise auf das Leben“, meint Wrobel.
Und was macht ein Pfarrer in seiner freien Zeit? „Mich hat schon immer das Leben und Wirken des Heiligen Franz von Assisi interessiert. Darüber lese ich gerne und viel. Ansonsten habe ich eine Passion für mein kleines Pfarrgärtchen.“