Eine Institution für die Wünsche der Bürger
Heute wird der 20. Geburtstag der Lokalen Agenda 21 in Aalen gefeiert - Nachhaltigkeit im Fokus
AALEN - Man müsste sie erfinden, wenn es sie nicht schon seit 20 Jahren geben würde: Die Lokale Agenda 21 in Aalen arbeitet seit zwei Dekaden an der Nachhaltigkeit und das wird heute im Rathaus-Foyer ab 19.30 Uhr gefeiert. Unter anderem mit der Liebeserklärung an die Große Kreisstadt „Wir sind die nebelfreie Stadt“vom Bürgerchor.
Was ganz gut passt: Die Aalener Agenda ist auch so ein Chor, der vielstimmig seine Wünsche, Ideen und Vorschläge „singt“.
Ob Kulturküche, Regionalvermarktung, Barrierefreiheit, umweltfreundlich mobil oder vieles mehr: Der Auftrag der Vereinten Nationen, in den Kommunen Agenda-Gruppen zu bilden, fiel in Aalen auf fruchtbaren Boden. Um Nachhaltigkeit – dieses Wort war damals weitgehend unbekannt – hatte man sich schon früher wie andere Städte gekümmert: 1989 wurde das Umweltamt gegründet. 1998 beschloss dann der Gemeinderat, in den Agenda-Prozess einzusteigen. Das, was den Bürgern wichtig war und ist, sollte zwar auch mit Unterstützung der Stadt, aber eben von den Bürgern angestoßen und weiterverfolgt werden. Das sagt Professor Ulrich Holzbaur, Mann der ersten Agenda-Stunde und heute Sprecher im Agendarat Aalen. Das Ziel: Ideen von Bürgern sollen an die Stadt, beziehungsweise an die Verwaltung und an den Gemeinderat weitergereicht werden und diese Idee habe sich in Aalen gut entwickelt. Diese Initiative in Aalen ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden.
Das zweimal im Jahr tagende Agenda-Parlament hat zwar kein Haushaltsrecht und kann keine Beschlüsse verabschieden. Dennoch ist es für Holzbaur aber „eine schöne Methode, wo alle Gruppen zusammenkommen können“. Der Kern in den Agenda-Gruppen und im Parlament ist für ihn, dass das, was den Bürgern wichtig ist, umgesetzt wird.
Prozess soll sich verjüngen
Was sich Holzbaur für die Zukunft der Agenda 21 in Aalen wünscht: Die aktiven Gruppen sollen sich weiterentwickeln, der Prozess müsse sich verjüngen. Sprich: Man sollte noch mehr auf Jugendliche zugehen und sie in diesen permanenten Prozess einbinden. Er kann sich auch eine Jugend-Agendagruppe vorstellen, um diese Initiative zu verjüngen. Den Festakt gestaltet der Bürgerchor, nach einen Ansprache von Oberbürgermeister Thilo Rentschler wird Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg einen Festvortrag über die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele im Land halten. Danach spricht Ulrich Holzbaur für die Agendagruppen.