Silberschatz aus dem Mittelalter
In Ellwangen haben Sammler einen bedeutsamen Münzfund unterschlagen.
(ij) - 10 000 Silbermünzen und einen Ring aus dem Mittelalter sollen zwei Sammler in Ellwangen gefunden und unterschlagen haben. Nun ermitteln Kunstexperten des Landeskriminialamts und die Staatsanwaltschaft Ellwangen.
Die beiden 22 und ein 28 Jahre alten Militaria-Sammler haben die Münzen bei einer Suche nach Militaria-Utensilien und Munition mit einer Metallsonde zufällig gefunden. Die 10 000 Silbermünzen aus dem Mittelalter sollen sie dann unter sich aufgeteilt haben, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft, Landeskriminalamt und Regierungspräsidium. Ihm untersteht das Landesdenkmalamt.
Erst Monate nach der Bergung habe einer der Schatzsucher den Fund beim Landesamt für Denkmalpflege gemeldet. Weil der Fund ungewöhnlich umfangreich war, informierten die Mitarbeiter das Landeskriminalamt. Die Staatsanwaltschaft Ellwangen hat daraufhin ein Ermittlungsverfahren wegen Unterschlagung eingeleitet. Bei der Durchsuchung der Wohnung des zweiten Beschuldigten stellten die Ermittler des Landeskriminalamts im Mai 2018 weitere Münzen aus dem Schatz sicher.
Der Schatz wurde auf Gemarkung der Stadt Ellwangen gefunden. Bei der Entdeckung handelt es sich laut Landesamt für Denkmalpflege um „einen der größten Münzschatzfunde des Spätmittelalters in Baden-Württemberg“und damit um einen archäologischen Fund von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung.
Funde müssen immer gemeldet werden
Kulturdenkmale von hervorragendem wissenschaftlichem Wert werden nach dem Denkmalschutzgesetz mit der Entdeckung Eigentum des Landes. Zufallsfunde sind innerhalb von vier Werktagen bei der Denkmalschutzbehörde oder der Gemeinde anzuzeigen. Die gezielte Suche ist nicht erlaubt.
Bei der Sichtung des Fundmaterials stellten die Wissenschaftler fest, dass neben Münzen auch Keramikfragmente sowie Reste von Textilien, welche zur Verpackung des Münzschatzes gedient haben könnten, vorhanden waren.
Neben den Silbermünzen, die aus dem 13. bis 14. Jahrhundert stammen sollen, wurde auch ein Fingerring aus Bronze mit einem gefassten Stein entdeckt.
Weitere Auskünfte hat das Regierungspräsidium nicht gegeben.