Aus der Komfortzone raus
Kreisfrauenrat lädt zu „Frauen! Macht! Politik!“ein
- Der Kreisfrauenrat Ostalb setzt sich unter anderem dafür ein, dass mehr Frauen in die Politik gehen. Und so hat am Sonntag im Landratsamt Aalen die Veranstaltung „Frauen! Macht! Politik!“stattgefunden.
Im Kreistag im Ostalbkreis sind insgesamt 71 Mitglieder: 58 davon sind Männer, 13 Frauen, wie Landrat Klaus Pavel am Sonntag erzählte. Zu wenig, wie der Kreisfrauenrat findet. Denn dieser setzt sich unter anderem dafür ein, dass mehr Frauen politisch aktiv werden und für die Gleichberechtigung. „Wir möchten nicht mehr, nicht weniger, sondern wir möchten das Gleiche für uns Frauen im Ostalbkreis“, sagte die Sprecherin des Kreisfrauenrats Ostalb Margot Wagner zu Beginn der Veranstaltung. Sechs Parteien waren der Einladung des Vereins gefolgt. Jeder Vertreter hatte sieben Minuten Zeit, um den Gästen zu verraten, wie sie Frauen auf die Listen bringen möchten.
Die Gemeinderätin Doris Kurz aus Spraitbach ist zufällig in die Politik gekommen. „Mich hatte ein Mann gefragt, ob ich mich nicht engagieren möchte“, erzählte sie. Und so ähnlich geht sie für die Freien Wähler vor. „Die persönliche Ansprache ist für mich der Weg. Ich spreche die Frauen in der Gemeinde direkt an“, so Kurz. Blanka Sdannowitz von Die Linke erzählte, dass jeder ungerade Listenplatz bei den Kommunalwahlen für Frauen vorgesehen ist.
Die CDU setzt auf Unterstützung. Zusammen mit der Frauenunion und der Jungen Union machen sich die Vorstände auf die Suche nach geeigneten Kandidatinnen. Ihnen werden Seminare angeboten und Mentoren an die Seite gestellt. „Wir lassen die Frauen nicht alleine, sondern unterstützen sie“, sagte Petra Walter, Kreisvorsitzende der Frauen Union Ostalb.
Seminare bietet auch die FDP an und verteilt Broschüren, um die häufigsten Fragen zu klären wie „wie groß ist der Zeitaufwand“und „wie funktioniert die Wahl“. Aber vor allem versucht die FDP mit Vorbildern die Frauen zu begeistern. „Auf unseren Veranstaltungen berichten Politikerinnen von ihren Erfolgen“, sagte Christian Müller, Vorstand des Ortsverbandes FDP Aalen-Ellwangen.
Vorbilder machen sich auch das Bündnis 90/Die Grünen zu Eigen, wie Bundestagsabgeordnete Margit Stumpp erläuterte. „Wir machen Frauen aber auch sichtbar“, so Stumpp. Es falle ihr zwar selbst immer noch schwer, aber sie setzt sich weiter dafür ein. Die jüngste im Kreise, Quynh Le, vertrat im kleinen Sitzungssaal des Landratsamtes die SPD. Die Partei setzt ebenfalls auf Vorträge und Seminare. „Wir schauen mit Workshops, wo wir die Frauen abholen können und mit welchen Themen“, so die 22-Jährige. Man müsse auch nicht der Partei beitreten, um sich auf die Wahlkampfliste setzen zu lassen.
Die nächsten Wahlen sind am 26. Mai 2019: zum einen die Europawahlen und zum anderen die Kommunalwahlen. Aber bis dahin müssen noch zahlreiche Listenplätze von Frauen besetzt werden und die Rahmenbedingungen müssen sich ändern, findet der Kreisfrauenrat. Grundsätzlich sollen sich ein Mann und eine Frau einen Platz teilen, sagte Margot Wagner. Mit einem Zitat einer befreundeten Gemeinderätin appelliert sie: „Frauen kommt aus eurer Komfortzone.“