Vor Nagelsmann noch eine Extraportion RR-DNA
Ralf Rangnick wieder in Doppelfunktion bei RB Leipzig
(dpa/SID) - Der FußballProfessor kann es nicht lassen. Ralf Rangnick, aus Backnang stammender Fußballlehrer, ist künftig wieder in einer bewährten Doppelrolle für RB Leipzig aktiv. Der Sportdirektor übernimmt bereits zum zweiten Mal auch den Trainerjob beim sächsischen Bundesligisten. Rangnick wird damit zum Vorgänger von Julian Nagelsmann, der im Sommer 2019 aus Hoffenheim kommt.
Unterstützt wird Rangnick, einst in der Bundesliga auch beim VfB Stuttgart, FC Schalke, Hannover 96 und Hoffenheim an der Seitenlinie aktiv, in Leipzig ab sofort vom USAmerikaner Jesse Marsh. Der bisherige Cheftrainer vom Schwesterclub New York Red Bulls hätte durchaus Cheftrainer werden können. Die fehlende Kenntnis der Bundesliga, der Mannschaft und der deutschen Sprache aber waren Gründe, warum er in Leipzig vorerst ins zweite Glied rückt.
„Energetisch richtig klasse“
Nur dreieinhalb Stunden nach Bekanntgabe seiner neuen Funktion leitete Rangnick am Montagnachmittag die erste Übungseinheit, um sein Team auf die neue Saison vorzubereiten. „Ich freue mich drauf, ich fühle mich top, auch energetisch richtig klasse“, sagte Rangnick, gerade erst 60 geworden. Fußballerisch will er seiner Mannschaft in Rekordzeit wieder Rangnick-Fußball beibringen: Weg vom Ballbesitz, wieder hin zum Hochgeschwindigkeitsfußball. „Die WM hat uns noch mal gezeigt: Ohne Tempo, ohne Tiefgang, ohne Hochschalten in den fünften, sechsten, siebten Gang, ohne in den Rücken der Abwehr zu kommen, gewinnst du heute noch nicht einmal gegen Panama oder Südkorea“, sagte Rangnick, der RB zuletzt vor zwei Jahren trainiert und in die Bundesliga geführt hatte.
Der Trainer Rangnick will dem Euro-League-Teilnehmer wieder vermehrt die RB-DNA einimpfen, die ja vor allem eine RR-DNA ist, eine Ralf-Rangnick-DNA; Leipzig ist ja sein Projekt. Dafür hat Sportdirektor Rangnick bereits eingekauft. Linksverteidiger Marcelo Saracchi vom argentinischen Rekordmeister River Plate sowie der französische Abwehrspieler Nordi Mukiele vom HSC Montpellier sind bereits fix. Im Angriff wurde der brasilianische Stürmer Matheus Cunha vom Schweizer Erstligisten FC Sion geholt. Alle drei wurden am Montag von rund 500 Fans bei ihren ersten Ballkontakten im RB-Trikot aufmerksam beobachtet. Drei weitere Spieler will Rangnick in seiner FunktionärsFunktion noch verpflichten, einer soll Ademola Lookman sein, der im vergangenen halben Jahr bereits auf Leihbasis in Leipzig gespielt hatte.
Offen scheint plötzlich wieder die Personalie Emil Forsberg. Trotz des Machtworts von Rangnick zum Bleiben gleich nach Saisonschluss scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Plötzlich heißt es beim Sportdirektor: „Wir wollen niemanden abgeben, das heißt aber nicht, dass es anders kommt. Wir wollen Emil gerne behalten, ob es nachher auch so kommt, müssen wir abwarten.“In seinen Planungen sind auf jeden Fall noch zwei Offensivspieler mit drin.