Hüttengottesdienst in Lauchheim
Kirche besucht Jugendliche an ihren Lieblingsorten
- Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet eben zum Berg kommen, lautet ein geflügeltes Wort. Wenn Menschen nicht mehr zur Kirche gehen, dann kommt die Kirche zu den Menschen.
Thomas Schmid, Kirchengemeinderat der Filialgemeinde Sankt Blasius Westerhofen und als solcher auch Mitglied des Pfarrgemeinderats Sankt Petrus und Paulus Lauchheim, hat deswegen einen Hüttengottesdienst angeregt, bei dem sich über 100 Jugendliche beteiligt haben. Diese „Reflexion an der Gegenwart“ wird von Vertretern der Kirche schon seit Langem bedacht und Gottesdienste vor Ort sind beliebt.
Hütten sind oft umstrittene Domizile
Gottesdienste im Festzelt sind auch für konservative Katholiken schon lange kein Sakrileg mehr. Doch soll ein Pfarrer in die Hütten hinausgehen, zu den nicht unumstrittenen Domizilen von Jugendlichen, von denen es rund um Lauchheim mehr als zehn gibt? Für Thomas Schmid war es der Versuch wert, als er Kontakt zu Jugendlichen aus drei Hütten knüpfte. Bürgermeisterin Andrea Schnele unterstützte ihn dabei.
Enjoy and pray – Genieße und bete war dann der Leitspruch des Gottesdienstes, zelebriert von Pfarrer Pius Adiele und begleitet von der Kirchenband Carpe diem. Es blieb nicht allein beim Genießen und Beten an diesem Abend im idyllischen Jagstwiesengrund beim „Wiesawägale, Klärwägale und Karra“, so die Namen der drei Jugendhütten.
Man richtete den Blick auf Menschen in Not. Das Opfer für sie erbrachte 1300 Euro. Diese teilen sich die Initiative „Viva con Agua“, die die Trinkwasserversorgung des Südens unterstützt, und das Projekt Mnero des Lauchheimer Arztes Dr. Friedhelm Bernreiter in Tansania.