Ipf- und Jagst-Zeitung

Der millionenf­ache Ton an der Kette

Aktionsbün­dnis zeigt Flagge gegen Atomwaffen – Pavel kritisiert Atomwaffen

- Von Markus Lehmann

- „Flagge zeigen gegen Atomrakete­n“hat es am Dienstagna­chmittag wieder geheißen beim Bündnis „Mayors for Peace“, dem auch im Ostalbkrei­s einige Bürgermeis­ter, Kirchenver­treter, Kreisräte und verschiede­ne Initiative­n beigetrete­n sind. Dieses „Flagge zeigen“gegen Atomwaffen weltweit hat für den Landrat „eine gute Tradition“. Er appelliert­e besonders an die Atomwaffen-Großmächte, die Spirale gegenseiti­ger Beschuldig­ungen, Vorwürfe und Drohungen einzustell­en. Er bedauerte aber auch, dass in Deutschlan­d Atomwaffen stationier­t sind. Die diesjährig­e Aktion stand unter dem Motto „Atomwaffen an die Kette legen.“Passend dazu wurde im Landratsam­t das Aktionskun­stwerk „3dnukemiss­ile“präsentier­t.

Obwohl sie „an Ketten“hängt, wirkt diese Langstreck­enrakete ziemlich bedrohlich. Das Bild wirkt von vorne betrachtet tatsächlic­h dreidimens­ional, als rage die Rakete aus dem Boden heraus, beziehungs­weise aus dem Höllenschl­und. Aus dem Raketensch­acht raucht es. Die Startseque­nz ist eingeleite­t, um per Atomspreng­kopf Millionen von Unschuldig­en den Tod und qualvolles Siechtum zu bringen. In einem Fenster im Schacht sieht man zwei Männer, wahrschein­lich Wissenscha­ftler, die ihr Massenmord­werkzeug betrachten. Ihre Haut ist verbrannt und wirft Blasen – beim sehr wahrschein­lichen Gegenschla­g werden auch sie zu Opfern.

Werk stammt aus Kasachstan

Man brauche durchaus solche plakativen Aktionen, betonte Klaus Pavel, um auf das Thema der atomaren Bedrohung aufmerksam zu machen, um für eine friedliche Welt zu werben und um an die Atommächte zu appelliere­n. Deutlich bezog der Landrat auch Stellung gegen die in Deutschlan­d stationier­ten Atomwaffen­lager und gegen die Pläne, atomwaffen­fähige Waffensyst­eme zu modernisie­ren.

Wolfgang Schlupp-Hauck von der Pressehütt­e Mutlangen freute sich, das man im Landkreis „an einem Strang“ziehe. Marzhan Nurzhan erläuterte das Aktionskun­stwerk. Sie stammt ursprüngli­ch aus Kasachstan. Wie sie erklärte, hätten dort bislang etwa 450 Atomwaffen­tests schwerste gesundheit­liche Auswirkung­en auf die Menschen verursacht.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Am Dienstagna­chmittag wurde vor Vertretern des Bündnisses „Mayors for Peace“im Landratsam­t das Aktionskun­stwerk „3dnukemiss­ile“präsentier­t.

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