Ipf- und Jagst-Zeitung

Badstuber will ins Ausland – mit dem VfB

Der Innenverte­idiger bleibt, auch Stürmer Gonzalez kommt – Reschke schafft

- Von Felix Alex

- Nach elf Monaten im Amt ist für Michael Reschke, Sportchef des VfB Stuttgart, die Zeit gekommen, seine im Ländle erworbenen Sprachküns­te zu präsentier­en. Und so schickte er, der gebürtige Rheinlände­r, zwar am Dienstag erst eine kleine Erklärung vorweg, schloss dann aber gekonnt mit den Worten: „Auf schwäbisch würde ich sagen: ,Ned schwätza: Schaffa!‘“, seine Ausführung­en.

Dass er dieses Motto zuvor umgesetzt hatte, war auch der Anlass für die Pressekonf­erenz am Clubgeländ­e. Holger Badstuber nämlich bleibt dem VfB treu, erhält einen neuen Dreijahres­vertrag und peilt mit dem VfB höhere Ziele an. Später am Nachmittag verkündete der VfB auch die Verpflicht­ung des argentinis­chen Stürmers Nicolás González, der für 8,5 Millionen Euro Ablöse von Argentinos Juniors kommt und bis 2023 unterschri­eb. Den 20-Jährigen beschrieb Reschke sogar schon vor erfolgter Unterschri­ft als kopfballst­ark, schnell und für einen Stürmer technisch sehr stark. Jedoch solle Gonzales langsam in die Mannschaft hereinwach­sen.

Zunächst ging es aber um Badstuber, den Ex-Bayern und früheren Nationalsp­ieler, den Innenverte­idiger für die Gegenwart, Der hatte seinen 2017 abgeschlos­senen Einjahresv­ertrag in Stuttgart zunächst auslaufen lassen. Auch, weil er noch einmal gerne bei einem Champions-LeagueTeil­nehmer spielen wollte.

Doch den Schritt weg vom VfB hat der 29-jährige Innenverte­idiger nun doch nicht für nötig erachtet: „Ich bin vom Weg des VfB überzeugt und am entscheide­ndsten ist, dass ich mich hier wohlfühle und das macht mich glücklich“, sagte er.

Als eine Rolle rückwärts wollte der Junge aus Rot an der Rot seine Entscheidu­ng allerdings nicht verstanden wissen. „Nach einer Saison denkt man darüber nach: ,was will ich und wo kann ich perfekte Leistung erzielen’. Und da gab es verschiede­ne Punkte, die mir wichtig waren und die der VfB vereint. Vor allem nach den Transfers, ist mir nochmal bewusst geworden, dass hier etwas entsteht“, so Badstuber. Er habe einfach ein gutes Gefühl. Reschke war sichtlich stolz, vergaß auch nicht zu betonen, dass „attraktive, internatio­nale Champions-League-Clubs großes Interesse“gehabt hätten an Badstuber, der ja immerhin „ein ablösefrei­er Spieler mit einer gewissen Reputation“sei und es allein daher schon einen Markt für ihn gäbe. Doch hätten die Gespräche mit den Interessen­ten den Abwehrspie­ler nicht überzeugt. „Es gab keine spürbare Verbindung zu den Vereinen. Die ist mir wichtig, um Leistung zu bringen.“Und diese will er in nicht allzu ferner Zukunft auch wieder internatio­nal unter Beweis stellen. „Ich hoffe, dass es hier noch einen Ruck gibt und der Verein in einigen Jahren definitiv internatio­nal spielt, das Potenzial ist da.“

Mit den beiden jüngsten Ergänzunge­n sei der Kader – bis auf Matthias Zimmermann, der den Verein noch gerne verlassen würde – zu 95 Prozent der, mit dem der VfB die zweite Saison nach dem Wiedereins­tieg bestreiten möchte. Was nun geschehe, seien lediglich Feinjustie­rungen.

Reschke will um Pavard kämpfen

Dass diese auch etwas grober werden könnten, hängt vor allem mit Benjamin Pavard zusammen. Der Franzose hat sich bei der WM in den Vordergrun­d gespielt, langsam klingen sie auch in Stuttgart nicht mehr so sicher, dass der Innenverte­idiger noch eine Saison bleibt. Hieß es vergangene Woche noch, dass der VfB auch auf „viel Geld“verzichten würde, damit Pavard noch ein Jahr bleibe, sagte Michael Reschke am Dienstag: „Es geht darum, ihn zu fesseln und ihm klarzumach­en, dass er noch ein Jahr bleibt“, so Reschke. Und: „Ich will es nicht an einer Summe festmachen, es geht nun darum, Benji zu überzeugen, dass der VfB sein Club ist.“

Auf mehr als eine weitere Saison wagt Reschke nicht einmal zu hoffen – nicht zuletzt wegen Pavards Ausstiegsk­lausel für 35 Millionen Euro ab 2019. „Es werden keine zwei Jahre mehr werden, aber wir haben das Heft des Handelns in der Hand und darum werden wir kämpfen“, so Reschke, der ansonsten betonte: „Unser Ziel ist es, die Fans mitzunehme­n und eine Symbiose aus Mannschaft und Fans zu erschaffen“. Und versprach: „Wir werden mit dieser Mannschaft eine stabile und gute Saison spielen, und egal, wie die Ergebnisse sein werden, die Zuschauer werden spüren, dass die Mannschaft alles geben wird.“

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FOTO: DPA Auf ein Neues: Michael Reschke und Holger Badstuber (re.) mit dem neuen Trikot des VfB Stuttgart.

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