Patrick Funk will gute Saison spielen
Neuzugang des Fußball-Drittligisten VfR Aalen mit zentraler Rolle.
- Zwischendurch half nur noch ein kalter Schwamm im Nacken, Wasser, Mini-Erholung. Patrick Funk und seine Kollegen hatten ordentlich Tempo gemacht bei brütender Hitze auf dem Rasen. Zur Zeit der zweiten Trinkpause, die Schiedsrichter Florian Badstübner in der 68. Minute einberufen hatte, stand es noch gut um den VfR Aalen. Das erste Pflichtspiel von Funk in seiner Heimat für den Verein, dem er sich zur neuen Saison angeschlossen hatte, verlief vielversprechend. Was dann folgte war „brutal“, wie der Mittelfeldspieler befand.
Seine Mannschaft verlor bekanntlich zum Start der Saison in der 3. Fußball-Liga noch gegen Wehen Wiesbaden, ausgerechnet gegen den Klub, von dem Funk in der Sommerpause wechselte und bei dem er eine persönlich unbefriedigende Spielzeit hatte. Vier Jahre spielte er für die Hessen, zu denen er vom VfB Stuttgart kam. Das war Nebensache, es ging nach dem über weite Strecken ordentlichen ersten ernsthaften Eindruck des Sechsers und des VfR um verpasste Chancen.
„Wir hätten uns belohnen müssen“, sagt Funk in Anspielung auf die Chancen in der ersten Halbzeit, in der schon viel früher das 1:0 oder 2:0 hätte fallen müssen. Dass die Aalener um Funk am Ende in einem intensiven Spiel nach dem noch gelungenen 1:0 als 1:2-Verlierer vom Platz gingen, war bitter für den Neuzugang im ersten Heimspiel vor vielen Bekannten in der Ostalb Arena. Oder eben brutal. „Wir waren zu naiv und haben es uns selbst zuzuschreiben“, merkt Funk an. Der Tempofußball zollte seinen Tribut. „Ich würde Lügen, wenn ich sagen würde, dass ich in der 90. Minute noch fit war.“
Lokalmatador mit Chefpotenzial
Abgesehen von der Startniederlage hat er sich einen guten ersten Eindruck von seinem neuen Arbeitgeber verschafft. „Ich habe mich sehr gut eingelebt“, so Funk. Seit sechs Wochen tritt der Lokalmatador für die Schwarz-Weißen auf.
Mit 28 Jahren ist er bei dem Verein angekommen, der in seiner Nähe die höchste Klasse spielt. Fußball spielen lernte der gebürtige Aalener beim FV 08 Unterkochen. Der neuen Mannschaft attestiert Funk ein „sehr gutes Niveau“. Doch er ärgert sich über den Ausgang im ersten wichtigen Spiel. „Klar wollten wir das positiv gestalten.“
Positiv zu gestalten gilt es auch die Saison des VfR nach dem Umbruch mit neuen Spielern und Trainer. Funk dürfte, auch wegen seiner reichhaltigen Erfahrung besonders in der 3. Liga, ein wichtiger Faktor im Spiel der Aalener werden.
„Von Patricks Erfahrung profitieren nicht nur unsere jüngeren Spieler, sondern die gesamte Mannschaft“, erklärt VfR-Präsident Sport, Hermann Olschewski. Auf der Sechs herrscht mit ihm Lukas Lämmel, Royal-Dominique Fennell und Mart Ristl ein interessanter Konkurrenzkampf. „Keiner von uns darf sich ausruhen. Ich finde das gut“, schätzt Funk ein. Er hat das Potenzial zum Mittelfeldchef.
Eine Stunde lang, oder eben bis zur zweiten Trinkpause, lief es gut im Duo Funk/Lämmel. Funk schmiss sich in jeden Ball, räumte in der Mittelfeldzentrale auf und kurbelte das Spiel an.
Die große Zielsetzung ruft Funk, wie auch Neu-Trainer Argirios Giannikis, in Bezug auf eine Platzierung nicht aus. „Ich will eine gute Saison spielen und die jungen Spieler führen“, beschreibt der Neuzugang.
Die 3. Liga steht in diesem Jahr besonders im Fokus der Öffentlichkeit. „Die Liga ist eine Wundertüte und jeder kann jeden schlagen“, findet Funk. Was aus ihm und dem VfR wird, zeigt sich in der Zukunft. Ein Anfang ist gemacht - mit Unterbrechung und falschem Ergebnis.
„Die Liga ist eine Wundertüte und jeder kann jeden schlagen.“ VfR-Mittelfeldmann Patrick Funk