Auf den Blühwiesen blüht nichts
Trockenheit, unterschiedliche Böden und verschiedene Blühmischungen sind der Grund für das bislang dürftige Ergebnis
(gr) - Die Bienen fliegen, nur wo ist der Nektar? Auf den städtischen Blühwiesen eher nicht. Durch die staubtrockene Erde strecken nur wenige verschüchterte Blumen ihr Köpfchen.
Der Blühstreifen neben der Haller Straße sieht nicht als, als wäre er als Futterwiese für Insekten angelegt worden, sondern eher so, als wären dort kürzlich Kanäle oder Leitungen verlegt worden. Braun statt bunt, viel Erde, wenig Blumen und wenig Insektenfutter. Ein paar muntere Holzbienchen machen Werbung für die Remstal-Gartenschau, der Rest erinnert mehr an eine Baustelle als an eine Blumenwiese.
Die Erfahrungen mögen vielleicht auch manchem Gärtner zum Trost gereichen, der daheim voll Hoffnung Samen für die Insektenwiese ausgesät hat und nun betrübt auf einen trostlosen Streifen Erde schaut, aus dem so gar nichts wachsen will, schon gar kein Insektenfutter.
An der Trockenheit und Hitze allein liegt es nicht, dass nur so wenig Blumen gedeihen. Wobei der fehlende Regen natürlich auch eine Rolle spielt, denn ohne ausreichend Wasser wächst nichts. Die vereinzelten Gewitterregen haben nicht ausgereicht, um für nachhaltiges Wachstum zu sorgen. Die Wiesen zu bewässern, ist keine Alternative. Dazu hat der Baubetriebshof zu wenig Personal. Es ist also Geduld angesagt, sagt Pressesprecher Anselm Grupp.
9000 Quadratmeter auf dem Stadtgebiet eingesät
Ein anderer Grund für das zögerliche Wachstum sind die unterschiedlichen Böden und Blühmischungen, weiß Reimund Ortkamp von der Stadtgärtnerei. Auf rund 9000 Quadratmetern hat die Stadt unterschiedliche Blumenmischungen eingesät. Deshalb blühen nicht alle gleichzeitig. Dazu kommen die Böden. Sie sind nicht überall gleich, weshalb die Blumen mal besser, mal weniger gut wachsen.
Im Rathaus-Innenhof, wo im Mai die Blumenwiese zusammen mit dem Nabu mit einigem Tamtam eingesät worden war, sprießen aus der lange trostlosen Brache inzwischen einige Pflanzen. Auch am Streifen entlang der Haller Straße gibt es Stellen, an denen sich mehr tut, an anderen dafür so gut wie gar nichts.
Kein Grund zur Sorge für Reimund Ortkamp. Denn nicht alle Blumenarten in den Mischungen sollen in diesem Jahr blühen, manche kommen erst im nächsten Jahr zum Vorschein. So werden die Blühstreifen jedes Jahr etwas anders aussehen. Und vielleicht auch etwas weniger erdig.