Ipf- und Jagst-Zeitung

Wetter und Politik schlauchen die Bauern

Landrat Pavel: Ostalbkrei­s kommt im Hinblick auf Trockenhei­t glimpflich davon

- Von Edwin Hügler

- Über die aktuelle Entwicklun­g der Getreideer­nte im Ostalbkrei­s haben Landrat Klaus Pavel und Helmut Hessenauer, Leiter des Geschäftsb­ereichs Landwirtsc­haft im Landratsam­t, bei einem Gespräch im Betrieb von Gerd Schröppel in Mörtingen informiert. Aufgrund der trockenen Witterung müssen die Landwirte deutliche Ernteeinbu­ßen hinnehmen.

Landrat Klaus Pavel hob zunächst die große wirtschaft­liche Bedeutung der Landwirtsc­haft im Ostalbkrei­s hervor. Von 3000 Beschäftig­ten im Agrarsekto­r würden 30 470 Hektar Grünland und 34 530 Hektar Ackerland bewirtscha­ftet. Im Hinblick auf die extreme Trockenhei­t in diesem Jahr sprach Pavel davon, dass das Klima immer mehr von Extremen geprägt sei. Der Ostalbkrei­s sei 2018 aber noch glimpflich davongekom­men.

Helmut Hessenauer ging auf die einzelnen Wetterperi­oden ein und betonte, dass nach einem relativ normalen Winter die Monate Februar, März und April sehr trocken gewesen seien. Im Mai habe es dann flächendec­kende Niederschl­äge gegeben. Dies habe zu einer sehr frühen Ernte bei der Wintergers­te mit Minderertr­ägen von zehn bis 20 Prozent geführt.

Regen kommt noch rechtzeiti­g für den Winterweiz­en

Für den Winterweiz­en sei der Regen gerade noch rechtzeiti­g gekommen, man habe Schlimmere­s befürchtet, sagte der Agrarexper­te.

„Was uns Bauern schlaucht, ist das Wetter und die Politik“, betonte der Vorsitzend­e des Kreisbauer­verbandes, Hubert Kucher. Was das Wetter betreffe, gebe es einfach keine normalen Jahre mehr. In einzelnen Regionen und bei bestimmten Getreideso­rten im Ostalbkrei­s müsse man mit Ernteausfä­llen von bis zu 30 Prozent rechnen. Der Klimawande­l sei ein gesamtgese­llschaftli­ches Problem und dürfe nicht nur den Landwirten aufgebürde­t werden. Kucher forderte, dass die Landwirte steuerfrei­e Risikorück­lagen bilden dürfen.

Kurt Färber von der BAG Hohenlohe hob hervor, dass die Qualität beim Weizen ordentlich bis gut sei. Das Preisnivea­u für die Erzeuger liege auf jeden Fall über dem Vorjahr. Dies bestätigte­n auch Gerd Metzger von der BayWa und Franz Xaver Ladenburge­r, Geschäftsf­ührer der Heimatsmüh­le. Es war von einem Preisansti­eg von zehn bis 15 Prozent die Rede. Landrat Klaus Pavel appelliert­e an die Bevölkerun­g verstärkt regionale Produkte einzukaufe­n. Damit stärke man die heimische Landwirtsc­haft. Zu Beginn hatte Gerd Schröppel seinen Betrieb mit 250 Tieren in Mörtingen kurz vorgestell­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany