Bürgerbüro führt Wartenummern ein
Aufrufanlage soll Klarheit schaffen, wer als Nächster an die Reihe kommt
- Seit Donnerstag ist im Ellwanger Bürgerbüro im ersten Stock des Rathauses eine Aufrufanlage eingerichtet. Wer also im Bürgerbüro etwas zu erledigen hat, muss jetzt eine Wartenummer ziehen und Platz nehmen, bis die Nummer auf einem Display angezeigt wird. Harry Irtenkauf, der Leiter des Ellwanger Ordnungsamtes, hofft, dass dadurch der Service für die Bürger verbessert werden kann. Außerdem werde durch die Aufrufanlage den Anforderungen des Datenschutzes Rechnung getragen.
Nicht immer sind vor dem Bürgerbüro alle Plätze frei wie am Freitagvormittag um elf Uhr mitten im Sommer. Bianca Fallenbüchel, eine der Mitarbeiterinnen des Büros, sagt, dass es am Donnerstagnachmittag schon mal eine Schlange von 30 bis 40 Wartenden geben könne. Dann reichen auch die Sitzplätze vor dem Büro nicht mehr aus. Es könne dann auch unruhig werden, mitunter seien sich die Wartenden auch darüber uneinig, wer als Nächster an der Reihe sei, erzählt Harry Irtenkauf. Gelegentlich komme es auch vor, dass jemand ungeduldig den Kopf ins Bürgerbüro strecke und frage, wie lange es denn noch dauere.
Ordnungsamtsleiter erwartet Service-Verbesserung
Um all dem entgegenzuwirken, hat die Stadt nun für das Bürgerbüro eine Aufrufanlage aufgebaut. Wer ankommt, muss also künftig eine Wartenummer ziehen. Dafür gibt es ein kleines Terminal mit einem berührungsempfindlichen Display. Auf dem Touchscreen prangt ein dunkelrotes Feld mit der Aufschrift „Bürgerbüro – Ticket drucken“.
Bei Berührung des Feldes spuckt das Terminal einen Zettel mit der Wartenummer aus. Ein großer Flachbildschirm zeigt an, welche Nummer als nächste dran ist und welcher Beratungsplatz frei ist.
Natürlich ist das Nummernziehen bei Behörden nicht unbedingt beliebt. Ordnungsamtsleiter Harry Irtenkauf ist aber überzeugt, dass dadurch der Service für die Bürger verbessert werden könne. „Die Kunden können besser abschätzen, wann sie an die Reihe kommen“, so der Ordnungsamtsleiter. Außerdem werde Klarheit darüber geschaffen, wer als Nächster dran sei.
Irtenkauf hofft auch, dass die Mitarbeiterinnen des Bürgerbüros nicht mehr so oft gestört werden. Experten für Personalmanagement wissen schon seit langem, dass die Qualität der Arbeit durch ungeplante Störungen erheblich leidet. Deswegen sei es im Sinne aller Beteiligten, wenn die Mitarbeiterinnen im Bürgerbüro einen Vorgang abschließen könnten, bevor der nächste Bürger sein Anliegen vortrage.
Zudem diene es auch dem Datenschutz, wenn beispielsweise kein Bürger ins Zimmer komme, während noch die Akten eines anderen Falles auf dem Tisch lägen.