Nicht verwunderlich
Zum Artikel „Erdogan wütet gegen die USA“(14.8.):
Die Differenzen zwischen den USA und der Türkei sind nicht erst kürzlich aufgetreten, sondern begannen bereits unter US-Präsident Barack Obama. Obama lobte Recep Tayyip Erdogan 2009 für die demokratische Entwicklung der Türkei. Sie habe eine „starke säkulare Demokratie aufgebaut“. 2016 war davon nichts mehr zu spüren. Angesichts gravierender demokratischer Defizite in der Türkei, Einschränkungen in der Presse- und Versammlungsfreiheit sowie Defiziten bei der Repräsentation der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen weigerte sich Obama zunächst, Erdogan zu einem Treffen zu empfangen. Schließlich kam es zwar zu einem kurzen Mittagessen, ein gemeinsames Foto gab es jedoch nicht. Daher musste Erdogan den vor dem Weißen Haus in Washington wartenden Fotografen alleine zuwinken. Ein Affront in den Augen der Türken.
Seither hat sich die demokratische Situation in der Türkei nochmals dramatisch verschlechtert. Zeitungen wurden verboten, Journalisten unter fadenscheinigen Argumenten inhaftiert und Erdogan schuf sich eine diktatorische Machtposition. Die Türkei hat sich weit von unseren westlichen demokratischen Werten entfernt. Daher ist es kein Wunder, dass das Verhältnis zwischen den USA und der Türkei auf einem neuen Tiefpunkt ist. Michael Pfeiffer,
Fildern Neuhausen auf den
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