In Asien tobt der stärkste Taifun des Jahres
Mehr als 100 Tote auf den Philippinen vor allem durch Erdrutsche – Viele Städte Südchinas überflutet
(dpa) - Viele Todesopfer und Verletzte, erhebliche Schäden an Gebäuden und Straßen: Der Taifun „Mangkhut“hat seine Zerstörungskraft in Südostasien am Wochenende voll entfaltet. Besonders hart traf der bisher stärkste Wirbelsturm des Jahres die Philippinen, wo die Behörden mit etwa 100 Todesopfern rechnen. Im südlichen China kämpfen die Menschen ebenfalls mit den Wassermassen.
Zum Verhängnis wurden den Menschen auf den Philippinen vielfach Erdrutsche, die mitunter ganze Familien auslöschten. Itogons Bürgermeister Victorio Palangdan machte die Tätigkeit von BergbauUnternehmen für das Ausmaß dieser rutschenden Erdmassen verantwortlich: „In dieser Gemeinde sollte es keinen Bergbau mehr geben.“
Am Samstagmorgen war der Taifun begleitet von starken Regenfällen mit voller Wucht im Norden der Philippinen auf Land getroffen, knapp 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt Manila. Dabei schwächte er sich mit Windgeschwindigkeiten von 170 Kilometern pro Stunde etwas ab. Böen erreichten 285 Kilometer pro Stunde.
2,4 Millionen Menschen evakuiert
Auch in China forderte „Mangkhut“Opfer: Wie der staatliche Fernsehsender CGTN berichtete, kamen in der Provinz Guangdong mindestens zwei Menschen ums Leben. Das Leben in vielen Städten der Südküste sowie in der Millionenmetropole Hongkong kam am Sonntag beinahe vollständig zum Stillstand. Hunderte Flüge wurden gestrichen, der Nahverkehr eingeschränkt und mehr als 2,4 Millionen Menschen in Sicherheit gebracht.
Die Behörden warnten vor schwereren Verwüstungen als bei Taifun „Hato“, der die Region im vergangenen Jahr getroffen und allein in der bekannten Casino- und Vergnügungsstadt Macau zehn Todesopfer gefordert hatte. Am Sonntag standen wieder ganze Straßenzüge der chinesischen Sonderverwaltungszone unter Wasser.
„Mangkhut“ist nach Einschätzung des Rückversicherers Munich Re weit gefährlicher für die Bevölkerung als der Sturm „Florence“an der US-Ostküste. „Humanitär ist ,Mangkhut’ das ernstere Ereignis“, sagte Ernst Rauch, Leiter der Klimaforschung des weltgrößten Rückversicherers. In den USA müssten die Versicherer aber höhere Schäden regulieren, weil dort mehr Menschen versichert seien.