Düsseldorfer Zweigstelle will Stuttgart knacken
Fortunas Zimmermann stichelt gegen Ex-Arbeitgeber
(SID/dpa) - Druck? „Den sehe ich nicht“, sagt Tayfun Korkut. Doch obwohl sich der Trainer des VfB Stuttgart nach außen hin betont gelassen gibt, weiß er sehr wohl um die brenzlige Situation. Am Freitag (20.30 Uhr/Eurosport 2/Player) soll, ja muss gegen den widerspenstigen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf endlich der erste Sieg her.
Aus im DFB-Pokal bei Drittligist Hansa Rostock, nur ein Punkt aus drei Bundesliga-Spielen und Platz 16 – da kann man schon von Druck reden. Und sollte der lang ersehnte Dreier aber auch gegen die gut gestartete Fortuna (vier Punkte, Rang acht) nicht gelingen, könnte die Stimmung in Cannstatt kippen.
„Ich glaube, dass es Unruhe geben könnte, wenn wir gegen Düsseldorf verlieren“, vermutete auch VfBSportvorstand Michael Reschke. Korkut wurde nach den bisherigen vier Pflichtspielen ohne Sieg für sein mangelhaftes Offensivkonzept kritisiert. Vielversprechende Neuzugänge wie Gonzalo Castro, Daniel Didavi, Pablo Maffeo oder Nicolás González wurden den Ansprüchen noch nicht gerecht. Dass er zu defensiv spielen lasse, weist Korkut aber ohnehin zurück. „Wir denken immer offensiv, aber eben auch defensiv“, sagt er. Und: „Auch sechs Stürmer sind keine Garantie für Tore.“
Und jetzt reist die zuletzt überzeugende Fortuna ausgerechnet mit einigen Spielern an, für die bei den Schwaben kein Bedarf mehr gewesen ist. Rechtsverteidiger Jean Zimmer war bereits im Sommer 2017 nach Düsseldorf gewechselt, Allrounder Matthias Zimmermann folgte ihm in diesem Jahr. Zudem spielt auch Polens Nationalspieler Marcin Kaminski auf Leihbasis für den Aufsteiger, weil in der Abwehr des VfB kein Platz mehr für ihn war. Alle drei spielen bei der Fortuna jene wichtige Rolle, die ihnen in Stuttgart nicht zugetraut wurde. „Ich will gerne Herrn Reschkes Gesicht sehen, wenn wir gewinnen“, stichelte Zimmermann.
Reschke lassen solche Aussagen kalt. „Der Junge war furchtbar enttäuscht, dass er uns verlassen musste. Dass er jetzt auf dieses Spiel brennt, ist doch völlig normal und okay“, sagte der Manager. Bei aller Gelassenheit weiß aber auch der 60-Jährige, dass die Partie für seinen VfB „ein extrem wichtiges Spiel“ist.
Im Schnitt fielen im Duell Stuttgart gegen Düsseldorf 3,86 Tore. Der VfB steht vor seinem 1700. Heimpunkt in der Bundesliga (1699).