DSV will das perfekte Zugpferd halten
Neureuther soll auch nach dem Karriereende im Verband bleiben – Start beim Weltcup-Saisonauftakt offen
(SID) - Noch ist er aktiv und steht vor dem Comeback, doch auch nach dem Karriereende möchte der Deutsche Skiverband (DSV) von Felix Neureuther profitieren. „Wir müssen als Deutscher Skiverband alles daransetzen, Felix Neureuther nach seiner Karriere in irgendeiner Form zu halten“, sagte Herren-Bundestrainer Mathias Berthold vor dem Weltcup-Auftakt am Wochenende im österreichischen Sölden.
Der mittlerweile 34-jährige Neureuther startet in diesem Jahr in seine 17. Weltcup-Saison, es könnte die letzte sein. Ob er beim Riesenslalom am Sonntag (10 Uhr/13 Uhr) dabei ist, steht noch nicht fest. Nach einem Kreuzbandriss im vergangenen November hatte Neureuther zuletzt Trainingstage wegen seines schmerzenden Rückens verloren. Berthold sagte dem „Münchner Merkur“: „Nach zwei Trainingseinheiten am Freitag und Samstag werden wir entscheiden, ob ein Start hundertprozentig Sinn macht. Auch bei Fritz Dopfer fällt die Entscheidung kurzfristig.“
Da der Abschied seines besten Rennläufers naht, macht sich der DSV bereits Gedanken über die Zeit danach. „Felix ist für den deutschen Skisport unheimlich wichtig. Auf sportlicher Ebene und auch, was den menschlichen Bereich angeht. Er ist das perfekte Zugpferd, um junge Menschen für den Skisport zu begeistern“, sagte der Österreicher Berthold. Neureuther habe noch körperlichen Rückstand. „Wenn du ein Jahr keine Wettkämpfe gefahren bist – der Druck in den Kurven, diese Fliehkräfte, da musst du dich wieder hintasten. Besonders bei Felix sind Kreuz und Knie immer ein Thema, deshalb ist wichtig, nicht zu übereilen“, sagte Berthold weiter. „Er fährt sehr gut Ski, aber wenn es ihm nicht hundertprozentig gut geht, dann fährt er in Sölden nicht. Wir wollen nicht gleich zu Saisonbeginn riskieren, dass sich die Probleme verschlechtern. Da gehen wir auf Nummer sicher.“
Für die Zeit nach Neureuthers Karriere sei Berthold „zuversichtlich, dass er uns erhalten bleibt. Er liebt den Sport und arbeitet unheimlich gerne mit jungen Leuten zusammen.“Neureuther könne „mit Sicherheit ein super Trainer“sein. „Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass er sich das unmittelbar nach dem Ende seiner aktiven Karriere antut“, so Berthold: „Als Trainer ist man bis zu 300 Tage im Jahr unterwegs. Das ist für einen jungen Familienvater sicher nicht das Richtige.“