Ab Juni 2019: Die schöne neue Bahnwelt
Künftig fahren in Aalen fünf verschiedene Unternehmen – und es gibt ein neues Landesticket
- Eine völlig neue Bahnwelt wird sich mit dem Sommer-Fahrplanwechsel zum 9. Juni 2019 am Aalener Hauptbahnhof und in der ganzen Region auftun: Insgesamt fünf Bahnbetreiber werden dann den Eisenbahnknoten Aalen ansteuern, teilweise mit mehr Zügen und dichterem Fahrplantakt und überwiegend mit neuen Fahrzeugen.
Möglich macht diese wohl größte Umstellung in der jüngeren Geschichte der Eisenbahnstadt Aalen die Neuausschreibung des Regionalverkehrs auf den hier zusammenlaufenden Strecken Remsbahn, Brenzbahn und Obere Jagstbahn. Die Deutsche Bahn, die bislang den kompletten Zugverkehr über Aalen betreibt, hat dabei mit ihrer baden-württembergischen Regio-Tochter in den allermeisten Fällen den Kürzeren gezogen. Den Zuschlag haben andere, privatwirtschaftliche Eisenbahnunternehmen erhalten, die bislang auf der Ostalb noch nicht tätig sind.
Welche Bahnunternehmen werden in Aalen präsent sein?
DB Fernverkehr
wird auf der Remsbahn weiterhin die IntercityZüge auf der Linie Karlsruhe-Stuttgart-Aalen-Nürnberg(-Leipzig) betreiben.
Den Regionalverkehr auf der Remsbahn und der Oberen Jagstbahn zwischen Crailsheim und Stuttgart, über Ellwangen, Aalen und Schwäbisch Gmünd, übernimmt die deutsche Tochter des britischen Verkehrsunternehmens Außerdem wird das Unternehmen einen Interregio-Express (IRE) zwischen Aalen und Karlsruhe anbieten.
Die Regionalbahnen auf der Brenzbahn zwischen Aalen und Ulm werden künftig von der
Go-Ahead. Hohenzollerischen Landesbahn (HLB)
betrieben werden, an der das Land BadenWürttemberg mehrheitlich beteiligt ist. Die DB-Tochter wird auf der Brenzbahn
DB Regio BadenWürttemberg
weiterhin die IRE-Züge fahren.
Ganz in DB-Hand bleibt vorerst der Regionalverkehr auf der Riesbahn von Aalen nach Nördlingen beziehungsweise Donauwörth. Hier wird auch über Juni 2019 hinaus den FuggerExpress einsetzen. Die Strecke Aalen-Nördlingen-Donauwörth ist Bestandteil der derzeit laufenden Ausschreibung „Augsburger Netze“durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft. Die Ausschreibung „Augsburger Netze“sieht einen Vertragsbeginn ab Dezember 2022 vor.
DB Regio Bayern Welche Züge werden auf der Ostalb im Einsatz sein? Remsbahn – Fernverkehr:
Im Laufe des Fahrplanjahres 2019 wird DB Fernverkehr sukzessive die bisherigen Intercity-Züge durch die neuen IC2-Doppelstockzüge ersetzen. Diese Wendezüge bestehen in der Regel aus fünf Wagen und werden von einer wie die Wagen dann weiß lackierten Lok mit rotem Zierstreifen gezogen werden.
Remsbahn/Obere Jagstbahn:
GoAhead wird den Regionalverkehr zwischen Crailsheim und Stuttgart und den IRE-Verkehr Aalen-Karlsruhe mit neuen Elektro-Triebwagenzügen vom Typ Flirt 3 (Flinker Leichter Intercity- und Regional-Triebzug) des Schweizer Herstellers Stadler betreiben.
Brenzbahn:
Die Hohenzollerische Landesbahn wird als Regionalzüge zwischen Aalen und Ulm neue Dieseltriebzüge vom Typ Lint 54 (Leichter innovativer Nahverkehrstriebwagen) des französischen Herstellers Alstom einsetzen. Die IRE-Züge von DB Regio auf der Brenzbahn werden dort teilweise schon jetzt eingesetzte Neigetechnik-Dieseltriebwagen der Baureihe 612 des kanadischen Herstellers Bombardier Transportation sein. Alle Regionalzüge auf der Remsbahn, der Brenzbahn und der Oberen Jagstbahn werden künftig im neuen Landesdesign der Nahverkehrsgesellschaft BadenWürttemberg in den Farben Weiß, Schwarz und Gelb lackiert sein.
Als Fugger-Express werden auch weiterhin die zu dessen
Riesbahn:
Einführung im Jahr 2009 damals neu beschafften Elektrotriebwagen der Baureihe 440 des Herstellers Alstom unterwegs sein.
In welchem Takt werden die Züge fahren?
Remsbahn/Obere Brenzbahn: Riesbahn: Jagstbahn:
Montags bis samstags werden die Regionalzüge von Go-Ahead zwischen Aalen und Stuttgart im halbstündigen Takt fahren, sonntags hier wie generell auf der Strecke von Aalen bis Crailsheim stündlich. Außerdem wird Go-Ahead alle zwei Stunden einen Interregio-Express (IRE) als Fernverkehrsverbindung zwischen Aalen und Karlsruhe auf die Reise schicken, im Stundentakt zeitversetzt zum IC der Deutschen Bahn, so dass Aalen künftig stündlich eine Fernverkehrsverbindung von und nach Stuttgart haben wird.
Hier wird grundsätzlich zunächst das heutige Angebot weitergefahren werden. Das heißt, die Regionalzüge zwischen Aalen und Ulm werden stündlich verkehren, die Interegio-Express-Züge wie bislang alle zwei Stunden. Allerdings werden die heutigen Regionalexpress-Züge (RE) Ulm Aalen-Ellwangen-Crailsheim künftig nur noch bis Aalen verkehren, wo dann Anschluss an die Metropol-Expresss-Linie Stuttgart-Aalen-Crailsheim von GoAhead besteht.
Der Fugger-Express zwischen Aalen und Donauwörth wird wie bisher stündlich verkehren. Pro Tag laufen davon weiterhin vier Züge umsteigefrei nach und von München durch.
Wie kommen die Kunden künftig an ihre Fahrkarten?
DB-Reisezentrum
Das im Aalener Hauptbahnhof wird auch nach dem Fahrplanwechsel im Juni 2019 nach Auskunft der Deutschen Bahn definitiv bestehen bleiben. Die bisherigen
an der Remsbahn werden von DB Vertrieb weiter betrieben werden.
Go-Ahead Fahrkartenautomaten
will noch vor Juni 2019 am Aalener Hauptbahnhof zudem ein eigenes Reisecenter mit Verkaufsstelle einrichten.
Bereits mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember dieses Jahres wird in Baden-Württemberg ein einheitliches nach dem dann neuen „bwtarif “eingeführt. Der „bwtarif“gilt ab dem 9. Dezember in ganz Baden-Württemberg sowie auf einzelnen Strecken in benachbarte Bundesländer (auf der Ostalb bis Nördlingen) für alle Fahrten im Nahverkehr (Regionalzüge, Regiobusse und S- sowie U-Bahnen), die über mehrere Verbundgrenzen hinweg gehen. Die Nutzung von Stadt- und Straßenbahnen sowie Bussen am Start- und Zielort ist mit eingeschlossen. Tageskarten wie das Baden-Württemberg-Ticket oder das Metropol-Tagesticket für die Region Stuttgart werden unverändert in den „bwtarif “übernommen.
Nahverkehrsticket