Eine Lesung der nachdenklichen Art
Die Autorin Almut Pfriem, die ein Buch über das Thema Demenz geschrieben hat, war in Bopfingen zu Gast
- Die 30 Zuhörerinnen und Zuhörer haben im kleinen Bücherund Handelsregal in Bopfingen gerade so mal einen Sitzplatz gefunden. Eine eingeschworene Fangemeinde hat sich im kleinen Verkaufsraum getroffen, um über aktuelle Bücherund Literaturtrends zu diskutieren oder an Autorenlesungen teilzunehmen. Desmal ist die Autorin Almut Pfriem zu Gast gewesen, die ein Buch über Demenz geschrieben hat.
Inhaberin Christiane Köhn-Ladenburger ist dafür bekannt, ihrem Publikum Literatur auf unkonventionelle Weise näher zu bringen. Gerne lässt sie Buchhändlerkollegen, Büchereimitarbeiter oder auch eigene Angestellte über ihre Lieblingsbücher berichten. Mit einem Näschen für das Besondere haben die Ladeninhaberin und ihr Team ein Dutzend Bücher für eine Präsentation zusammengestellt. Bemerkenswert ist die Auswahl, Mann oder Frau, verträumt oder abenteuerlustig – die Literaturauswahl passt zur Jahreszeit und verspricht schöne Lesemomente.
Für den zweiten Teil des Literatursalons lädt Köhn-Ladenburger regelmäßig interessante Autorinnen und Autoren zu sich nach Bopfingen ein. An diesem Abend ist es die Autorin Almut Pfriem aus Sexau im Breisgau, die im Sommer ihr erstes Buch „Perlen der Demenz“auf den Markt gebracht hat. Das Buch erwuchs aus der Erfahrung mit der eigenen Mutter, die in ihrem letzten Lebensabschnitt an einer Demenz litt.
„Entstanden ist dieses Buch aus meinem Wunsch heraus, das Erlebte in seiner Kostbarkeit mit den Lesern zu teilen“, sagt Almut Pfriem bei ihrer Einführung in das Buch.
Autorin nimmt im Buch mehrere Perspektiven ein
Die Autorin schreibt aus zwei Erzählperspektiven: Da ist einmal die eigene Mutter, der schmerzlich bewusst wird, dass sie immer mehr und immer öfter vergisst. Auf der anderen Seite steht die Tochter, also die Autorin selbst, die gemeinsam mit ihren Geschwistern versucht, einen für alle gangbaren Weg zu finden, mit der Demenz ihrer Mutter umzugehen. Allen Widrigkeiten und Überraschungen zum Trotz, ist dies der Familie gelungen.
„Nicht alles an der Demenz ist schrecklich. Es gab auch zauberhafte Momente. Man muss nur die Augen und Ohren anders aufmachen“, meint Pfriem. Es sind die ganz persönliche Erzählweise der Autorin und ihre einfachen und klaren Worte, die einen beim Zuhören sprachlos machen. Am Ende ihres Vortrags bleibt es berührend still im Publikum. Kein Applaus stört diesen Moment.