Sankt Wendelin wacht über die Weiden
Renaturierte Sechtaaue zwischen Oberdorf und Itzlingen ist um eine Attraktion reicher
- Altbürgermeister Werner Kowarsch aus Lauchheim hat für das Naturparadies zwischen Oberdorf und Itzlingen eine lebensgroße Holzfigur geschnitzt. Der Heilige Wendelin ist der Schutzpatron der Bauern und Hirten und passt gut in die Landschaft der renaturierten Sechtaaue bei Oberdorf. Der Initiator des Weidenoasenprojekts, Bopfingens Altbürgermeister Erich Göttlicher, freut sich über diese Bereicherung.
Erich Göttlicher hatte die Idee einer Weidenoase in der renaturierten Talaue der Sechta. „Viele unserer Bürgerinnen und Bürger, aber auch jede Menge Besucher nutzen die Gelegenheit für eine kleine Wanderung durch unser Naturparadies unterm Ipf“, meint Göttlicher. Da dürfe auch ein Ort der Ruhe und Besinnung nicht fehlen. Schon lange liebäugelte der Altbürgermeister mit der Vorstellung eines geistlichen Ortes im Naturparadies. „Dieser Gedanke hat mich nicht mehr losgelassen und ich habe mich auf den Weg gemacht, ihn in die Tat umzusetzen“, erzählt Göttlicher.
Wanderer sollen Entspannung finden
Sein Einsatz wurde belohnt. Im Frühjahr wurde dank zahlreicher Sachund Geldspenden eine sogenannte Weidenoase mitten in der Natur errichtet. Vorbild waren sogenannte Weidenkirchen, die es in Deutschland schon an einigen Orten gibt. Im Falle von Bopfingen ist dies aber keine geweihte christliche Kirche. „Hier sollen Wanderer ein Plätzchen finden, wo sie ausruhen und entspannen können. Belohnt werden sie dabei mit einem Blick auf eine einzigartige Naturlandschaft“, sagt Erich Göttlicher. Bei der Errichtung der Weidenoase und ihrer Bepflanzung haben sehr viele freiwillige Helfer mitgeholfen. Auch die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Oberdorf legten Hand an und gossen fleißig die jungen Weidentriebe.
In den Augen Göttlichers ist es ein Projekt der Bürgerschaft Bopfingens und der Umgebung. Das Projekt wurde komplett über private Spenden finanziert. Nun bescherte Göttlichers Altbürgermeisterkollege Werner Kowarsch aus Lauchheim dem Projekt eine weitere Attraktion. Nach seiner Pensionierung widmete sich Kowarsch der Bildhauerei. Für die Weidenoase schnitzte er eine lebensgroße Holzfigur, genauer, den Heiligen Wendelin.
„Dieser Schutzpatron der Bauern und Hirten passt hervorragend in die Landschaft“, meint Kowarsch. Es hat an die 100 Stunden Arbeit gebraucht, bis aus dem mehrere Zentner schweren und mannshohen Eichenstamm eine beeindruckende Holzfigur wurde.
Später, so erzählt Göttlicher, habe sich Kowarsch nur schwer von seiner Figur trennen können. „Aber ich bin froh, dass der Heilige Wendelin nun hier steht. Er strahlt so eine Fröhlichkeit und Zufriedenheit aus“, sagt Göttlicher. Zum Dank luden Göttlicher und die Stadt Bopfingen mit Bürgermeister Gunter Bühler alle Mitwirkenden, Sponsoren und Helfer zu einem gemeinsamen Essen in das Gasthaus „Linde“nach Kerkingen ein. „Fertig wird ja so ein Projekt nie. Es wächst wie die Natur“, sagt Göttlicher.