Von „dr Alb ra“direkt an den Stammtisch
Beim Schwäbischen Mundartstammtisch mit „Hillus Herzdropfa“bleibt kein Auge trocken
- Zum Brüllen ist dieses handfeste Duo „von dr Alb ra“. Die Lena ist die resolute „Schwertgosch“, der „Maddeis“halt der „lahmarschige Siach“. Beide waren beim dritten Schwäbischen Mundartstammtisch in Wasseralfingen.
Dass im „Hirsch“die „Hillus Herzdropfa“so richtig schwäbisch auf den Putz hauen, hatte sich schon viele Tage zuvor schnell herumgesprochen. Kein Platz war mehr frei, schon anderthalb Stunden bevor’s eigentlich losging. Schade nur für etliche Fans dieses schlagfertigen wie urkomischen rustikalen Paars – sie mussten wieder gehen, weil im Gasthaus einfach kein Platz mehr war.
Handfestes zum Hören, Sehen und Staunen
Schwäbische schwindelerregende Zungenbrecher, die Ode ans Ei, der „geschissenen Gabe Gottes“, der Tipp der Schürz- und Gummistiefeltragenden an den Göttergatten, dass er nur zum Überleben, aber nicht zum Fettwerden bei ihr weilt und jede Menge mehr Handfestes gab’s zum Hören, Sehen und Staunen. Hillu Stoll ist die Lena, gegen deren „Gosch“kein Kraut gewachsen ist. Sie ist deutlich kleiner als ihr Gegenüber, der „Maddeis“(Franz Auber). Aber: „In den kleinen Flaschen isch’s Gift.“Da hat sie Recht. Das merken unter anderem die „Heckenscheißer“, also die Ausflügler, die sich am Wochenende auf die Alb und damit in die freie Wildbahn der Dame auf dem roten Massey Ferguson wagen. Quasi der Ferrari des betuchteren Landmannes. Der nicht so vermögende Bauer fährt auf einem grünen „Bulldog“.
Vom „Gift“bekommt auch der „Maddeis“eine ordentliche Dosis ab, wenn er in die Rolle eines Verkäufers im „Contra-Markt“schlüpft und die Dame des Hofes ein Navi für den Traktor kaufen will. Denn sie will „nach Hilba“. Aber die „Navigationsmaschin‘“für den Schlepper hat zwei Nachteile: Sie spricht kein schwäbisch und ist auch noch evangelisch, mutmaßt die Lena. Aus dem Lachen kommen die Besucher gar nicht mehr heraus. Etwa wenn da mal kurz das – besetzte - Häuschen für gewisse Anlässe in die Luft gesprengt wird. Zu gerne hätte man den beiden noch lange zugehört. Doch sie mussten weiter, auf einen Geburtstag. Aber im kommenden Jahr sind sie gleich zweimal zu sehen, in der Stadthalle Aalen, darauf hatte Marie-Louise Ilg, Organisatorin des Mundartstammtisches, hingewiesen.
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