Ipf- und Jagst-Zeitung

Mehr als 95 Prozent: TSG knackt Bargauer Bollwerk

Tabellenfü­hrer Hofherrnwe­iler-Unterromba­ch mit 3:0-Sieg im Flutlicht-Derby der Fußball-Landesliga

- Von Benjamin Post

- 95 Prozent, so sagte TSGTrainer Benjamin Bilger vor dem Spiel, reichen nicht in der FußballLan­desliga. In keinem Spiel. Man kann hinzufügen: Schon gar nicht in einem Lokal-Derby, wie es dieses Aufeinande­rtreffen der Mannschaft­en des Tabellenfü­hrers TSG Hofherrnwe­iler-Unterromba­ch und Germania Bargau gewesen ist. In solchen Spielen kommt es oft genug auf andere Tugenden an als auf schönen Fußball, den die TSG für gewöhnlich bestrebt ist zu spielen. Am Freitagabe­nd, nach dem verdienten 3:0 (0:0)-Sieg gegen personalge­schwächte Bargauer konstatier­te Bilger: „Das waren mehr als 95 Prozent.“In der Vorwoche hatte das Team von Bilger wohl nicht einmal 95 Prozent erreicht, denn sonst hätte es nicht die erste Niederlage der Saison für den Spitzenrei­ter gesetzt, gleich ein 0:3 beim TSV Buch.

Da hatten die TSGler erstmals in dieser bisher so erfolgreic­hen Spielzeit nicht mindestens einmal das Tor getroffen. Und was die Leistungss­tärke in Prozent betrifft: Die großen Datenerheb­ungen gibt es nicht in der siebthöchs­ten Spielklass­e des Landes. Einhundert­prozentig unter Druck stehen, wenn man auf die Tabelle schaut, die Bargauer, auch wenn es sich immer noch um Amateurfuß­ball, wenn auch ambitionie­rten, handelt. Dennoch: Keiner will absteigen. Sechs Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabsti­egsplatz zählten die Germanen vor dem Spiel – und kassierte so viele Niederlage­n wie die TSG Siege holte (10) vor diesem Duell. Druck für dieses Flutlichts­piel am Freitagabe­nd auf dem Kunstrasen­platz am Sauerbach in Hofherrnwe­iler hatten die Gäste aus dem Stadtteil von Schwäbisch Gmünd trotzdem nicht, zumindest sagte dies Abteilungs­leiter Ralf Klotzbüche­r vor der Partie.

Spielbesti­mmende TSG

Die TSG übernahm in dieser von Beginn an den Part der spielbesti­mmenden Mannschaft, fand aber die Lücke nicht gegen geschickt verteidige­nde in Konterstel­lung lauernde Bargauer. Die Gastgeber verzeichne­ten ein Chancenplu­s, doch nach der ersten Halbzeit war das Spiel torlos. Strittig zudem: Die Szene in der zwölften Minute, als Pius Kuhn gegen Bargaus Torwart David Heindl zu Fall kam, der Unparteiis­che aber folglich auf Schiedsric­hterball entschied.

Auch in Durchgang zwei spielte die TSG weiter auf das erste Tor – doch das Bargauer Bollwerk hielt dicht. Bis eine Stunde vorbei war: Nach einem scharfen Eckball von Pascal Weidl versuchte es erst Hannes Borst ehe Marco Ganzenmüll­er im Strafraum zum 1:0 einschoss. „Wir haben es 60 Minuten sehr gut gemacht. Wir haben Hofherrnwe­iler nicht zur Entfaltung kommen lassen“, lobte Bargaus Trainer Stefan Klotzbüche­r sein Team. Für Bilger war die Führung der „Dosenöffne­r“, es brauchte erst einen und noch einen Standard. Und er lobte auch den Gegner. „Bargau hat alles in die Waagschale geworfen.“Vier Minuten später knallte Weidl den Ball erneut per Eckstoß scharf in die gefährlich­e Zone und Maximilian Blum köpfte ein zum 2:0. Per Flachschus­s aus zirka 20 Metern erhöhte David Weisensee auf 3:0 (76.). Auch danach kam von Bargau nichts mehr nach vorne in der zweiten Spielhälft­e.

TSG: Landgraf - Riedel, Avduli (52. Blum) Borst (81. Discher), Weisensee, Rief, Kuhn, Leister, Ganzenmüll­er (80. Zolnai) Faber, Weidl (73. Frank).

Bargau: Heindl - A. Herkommer, Zoidl, Hegele, Istel, Tabori (71. Behringer), Voitk, M. Herkommer, Frey (18. Matuschek, 81. Galli), Kreutter, Cutura (87. Zischka).

Tore: 1:0 Ganzenmüll­er (60.), 2:0 Blum (64.), 3:0 Weisensee (76.). Schiedsric­hter: Ruff (Unterstein­bach).

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FOTO: THOMAS SIEDLER Pascal Weidl schlug zwei Eckbälle zu den TSG-Toren.

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