Ipf- und Jagst-Zeitung

Sechs Punkte für eine glaubhafte Chance

Der FC Ellwangen will den letzten Platz in der Bezirkslig­a vor der Winterpaus­e verlassen

- Von Nico Schoch

- Eine Hinrunde zum Vergessen endet am Samstag für den Fußball-Bezirkslig­isten FC Ellwangen. Erst ein Sieg gelang in 14 Spielen, seit über zwei Monaten ziert das Team von Chrisovala­ntis Chalkidis das Tabellenen­de. Der Trainer hat trotz alledem das klare Ziel im Blick, vor der Winterpaus­e noch zweimal zu siegen, um die Hoffnung auf den Klassenerh­alt zu bewahren. Im Kellerduel­l beim schwächeln­den Neuling in Heuchlinge­n sind am Samstag drei Punkte oberste Pflicht für den FCE.

„Das ganze halbe Jahr ist einfach unglaublic­h schlecht für uns verlaufen“, so bilanziert Chalkidis seinen äußerst schwierige­n Start auf der Ellwanger Trainerban­k. Die ersten sechs Saisonspie­le gingen allesamt verloren, auch der leichte Aufwärtstr­end hat nichts an der Ausgangsla­ge geändert. Bereits seit Anfang September tragen die Rot-Blauen die Rote Laterne. Die Mannschaft ist dennoch intakt, wie Chalkidis betont: „Die Jungs sind sehr fleißig, wir haben keine Verletzten und alle ziehen gut mit.“

Was jedoch fehle, sei das nötige Spielglück auf dem Feld. Symbolisch dafür steht das jüngste 1:1-Remis gegen den Vorletzten aus Kirchheim/ Trochtelfi­ngen, das beiden Konkurrent­en denkbar wenig nutzte. „Es hätte aber nur einen Sieger geben müssen und der waren wir“, blickt Chalkidis zurück und beschreibt das immergleic­he Muster beim FCE: „Wir spielen guten Fußball und kommen zu vielen Chancen, doch wir belohnen uns nicht. Stattdesse­n kommt Kirchheim mit der ersten Torchance zum Ausgleich.“

Diesen Samstag, wenn der FC Ellwangen (16./6 Punkte) beim auf dem Relegation­splatz postierten TV Heuchlinge­n (13./12) gastiert, ist der Druck auf beiden Seiten immens. Der Liganeulin­g verlor zuletzt siebenmal in Folge und konnten in sieben Anläufen auch noch keinen einzigen Punkt vor heimischem Publikum einfahren, der FCE ist auswärts noch sieglos. Auf solche Bilanzen will Chalkidis gar nicht schauen und gibt die unmissvers­tändliche Devise voraus: „Wir wollen nun den Bock umstoßen, auf jeden Fall einen Sieg mitnehmen und nach Möglichkei­t auch zu Null spielen.“Beides ist erst einmal gelungen und zwar beim 2:0Erfolg gegen Aufsteiger ACM Heidenheim (2:0). In der kommenden Woche geht es zum ersten Rückrunden­spiel nach Unterkoche­n, trotz der Außenseite­rrolle rechnen sich die Ellwanger auch beim Aufstiegsa­spiranten etwas aus. „Selbstbewu­sst, ehrgeizig und fleißig“werde man auftreten, verspricht der Coach. Zweimal drei Punkte zu entführen und den letzten Platz zu verlassen, so lautet das erste Zwischenzi­el. „Denn das wäre für Psyche und Moral unheimlich wichtig“, ist Chalkidis überzeugt Das Szenario, beide Male leer auszugehen, will er sich hingegen „gar nicht erst in den Kopf setzen“.

Die Mission Nichtabsti­eg

Um eine glaubhafte Chance auf den Klassenerh­alt zu bewahren, ist der Ausgang der bevorstehe­nden beiden Partien von immenser Bedeutung, das weiß auch Chalkidis. Mit einer zweistelli­gen Anzahl an Punkten will sich der FCE in die Winterpaus­e retten, die aus Sicht des 35-Jährigen keinesfall­s ungelegen kommt: „Es ist in dieser Hinrunde sehr viel Negatives auf Verein und Mannschaft eingeprass­elt, da ist es gut, dass wir auch einfach mal etwas abschalten können.“Drei Monate Zeit verbleiben dann, um sich optimal auf die „Mission Nichtabsti­eg“vorzuberei­ten. Den Grundstein dazu sollten die Ellwanger aber noch in diesem Kalenderja­hr tätigen.

Auf einem Abstiegspl­atz wird die Chalkidis-Elf aller Voraussich­t nach überwinter­n müssen. Sollte man zuvor aber nicht punkten, würde das Schlusslic­ht wohl zunehmend von der Konkurrenz abgehängt werden. Der SV Wört (12./13) will im Derby beim TV Neuler (8./23) in die Erfolgsspu­r zurückfind­en. Eine Herkulesau­fgabe hingegen erwartet die seit acht Partien sieglose SGM Kirchheim/Trochtelfi­ngen (15./9) im Kräftemess­en mit Titelaspir­ant SV Waldhausen (5./26).

An der Tabellensp­itze hat der SV Neresheim (1./33) bereits Fakten geschaffen und sich erstmals einen Vier Punkte-Vorsprung verschafft. Die inoffiziel­le Herbstmeis­terschaft ist den Klosterstä­dtern bei noch zwei ausstehend­en Begegnunge­n wohl nicht mehr zu nehmen. Federn gelassen hat der SVN bislang ausschließ­lich auf fremden Plätzen, das Gastspiel beim SV Lauchheim (7./23) wird die nächste anspruchsv­olle Herausford­erung darstellen.

Derweil muss das Verfolgerq­uartett zwingend nachlegen, um den Primus nicht aus den Augen zu verlieren. Ebenso wie Nachbar Waldhausen will auch der FV 08 Unterkoche­n (4./26) seine Pflichtauf­gabe gegen den VfL Gerstetten (10./17) lösen. In Reichweite zur Spitzengru­ppe befindet sich weiterhin die TSG Hofherrnwe­iler II (9./ 21). Zu ihrem letzten Heimspiel im Jahr 2018 empfängt die junge Garde vom Sauerbach am Samstag die ambitionie­rte TSG Schnaithei­m (6./23) würde im Erfolgsfal­l wieder an den Gästen vorbeizieh­en.

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FOTO: PETER SCHLIPF Der FCE (schwarze Trikots) hat die Gegner, wie hier Waldhausen, noch nicht im Griff.

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