Nicht haltlos den Bach runter
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an muss nicht alle Ängste, Befürchtungen und Argumente der Busunternehmer auf der Ostalb in Sachen Linienbündelung vorbehaltlos teilen. Aber ein großer Teil davon ist nachvollziehbar und mit Sicherheit berechtigt. Denn eines muss klar sein: Bei der Ausschreibung und Vergabe der Linienbündel ist keines der bislang im Linienbusverkehr im Kreis tätigen Unternehmen davor gefeit, von heute auf morgen weg vom Fenster zu sein. Die großen nicht und erst recht nicht die kleinen, mit allen Folgen. Das mögliche Aus für so manchen Betrieb ist dabei beileibe keine vorauseilende Schwarzmalerei, sondern ein real einzukalkulierendes Risiko.
Denn eine europaweite Ausschreibung wird sich schnell als Kampf David gegen Goliath erweisen: kleine Familienunternehmen von der Ostalb gegen multinational tätige Verkehrskonzerne mit Sitz in Frankreich oder Großbritannien, die unter anderem den Busverkehr in der City von London mit betreiben. Was da am Ende herauskommt, ist logisch. Wie ebenso klar sein dürfte, bei welchem Faktor die größten Kosteneinsparungen herausspringen: beim Personal.
Es darf keiner verloren gehen, niemand im Ostalbkreis darf durchs Netz fallen – das ist seit vielen Jahren bei der Sozial-, der Arbeitsmarktund Bildungspolitik das Credo von Landrat Klaus Pavel, in der Kreisverwaltung und im Kreistag. Und die Ostalb ist damit bislang sehr gut und erfolgreich gefahren. Dieses Credo muss jetzt auch für die Busunternehmer im Kreis, für ihre Familien und Mitarbeiter gelten. Zumindest sollte man es nicht im wahrsten Sinn des Wortes „billigend“in Kauf nehmen, dass eine ganze Branche und die in ihr beschäftigten Menschen am Ende wirklich haltlos den Bach runtergehen.