Von Wohlfühlpop bis Filmmusik
Den Auftakt zum Konzertjahr 2019 machen unter anderem Namika und Ennio Morricone
Bereit für ein abwechslungsreiches Konzertjahr? Der Januar macht den Auftakt mit dem letzten DeutschlandKonzert von Ennio Morricone, größtenteils ausverkauften Konzerten der Fantastischen Vier und Auftritten der Ulmer Ausnahmegitarristin Yasi Hofer.
Ennio Morricone
Ennio Morricone ist der Meister der Filmmusik. Der Italiener komponierte rund 500 Filmmusiken, darunter legendäre Klassiker wie „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Es war einmal in Amerika“und „Für eine Handvoll Dollar“. Der mittlerweile 90-Jährige wird für immer mit den Italo-Western von Regisseur Sergio Leone, mit dem er zusammen zur Schule ging, in Verbindung bleiben. Er gewann sämtliche Preise von Golden Globes über Baftas bis hin zum Grammy. 2016 erhielt Morricone dann auch endlich einen Oscar für die beste Filmmusik in Quentin Tarantinos „The Hateful Eight“. Im Januar sind nicht nur 100 Solisten, Sänger und Musiker der Milano Festival Opera in Deutschland unterwegs, um die Filmmusik-Klassiker auf die große Bühne zu bringen. Der Meister selbst setzt einen Schlusspunkt unter seine lange Bühnenkarriere. Der Perfektionist ist auf seiner Abschiedstour noch einmal in Deutschland zu sehen: Am 21. Januar in der MercedesBenz-Arena in Berlin. Morricone dirigiert das Konzert mit dem Tschechischen Nationalen Symphonieorchester, einem großen Chor und der portugiesischen Fado-Ikone Dulce Pontes höchstpersönlich. Auch ins tschechische Prag (25. Januar) und italienische Verona (18. + 19. Mai) führt ihn seine Abschiedstour.
Namika
Namika ist in Frankfurt aufgewachsen und schon in jungen Jahren dem Rap verfallen. Mit neun Jahren beatboxte sie mit ihrem Cousin und feilte später an eigenen Texten. Ihr Debütalbum „Nador“, benannt nach der marokkanischen Heimatstadt ihrer Großeltern, kam 2015 dann durchaus poppig daher. Mit der Single „Lieblingsmensch“schaffte die heute 27Jährige den Durchbruch, wirkte danach in der Kika-Musikshow „Dein Song“als Patin mit und saß 2016 in der deutschen Jury zum Eurovision Song Contest. Ihr zweites Album „Que Walou“kletterte im vergangenen Sommer auf Platz 12 der deutschen Charts, die Auskoppelung „Je ne parle pas français“avancierte zum Sommerhit. Im Januar geht Namika auf große Tour, die sie in den Löwensaal Nürnberg (15. Januar), ins LKALonghorn Stuttgart (20. Januar) und die Alte Feuerwache Mannheim (25. Januar) führt. Am 5. Juli kommt sie gemeinsam mit Joris in den Klosterhof Wiblingen bei Ulm.
Tom Odell
Tom Odell komponierte schon als Jugendlicher in seiner südenglischen Heimat Chichester eigene Lieder und begleitete sich dabei am Klavier. Später zog er mit seinem Keyboard durch Pubs in Brighton und spielte bei sogenannten Open Mics. Dort darf jeder Gast auf die Bühne, der sich traut. „Es erfordert viel Mut, sich einem Publikum zu öffnen. Danach dachte ich: ,Ich kann jetzt überall spielen, vor jedem Publikum’.“Nach seinem Durchbruch mit der Ballade „Another Love“und dem Gewinn des Kritikerpreises bei den Brit Awards (2013) wurde es ruhig um den blonden Briten. Er habe den Erfolg erstmal verdauen müssen. Drei Jahre später dann der Nachfolger „Wrong Crowd“, zuletzt seine dritte Platte „Jubilee Road“. Auf beiden spielt Odell erneut seine mal kräftige, mal fragile Stimme voll aus. Am 22. Januar tritt er in der Tonhalle München auf.
Yasi Hofer
Die Konzerte der talentierten Ulmer Gitarristin sind geprägt von sphärischen Sounds und mitreißenden melodischen Rocksongs. Erstmals gibt es auf der aktuellen Tour Stücke vom neuen Album „Freedom“zu hören, das sich mit allen Facetten der Freiheit befasst. Eingespielt hat sie das Album zusammen mit Steffen Knauss am Bass und Christoph Scherer am Schlagzeug. Herausgekommen ist ein ehrliches, ausgereiftes und sich auf das Wesentliche konzentrierendes Werk, dominiert von erdigen Gitarrenriffs und gefühlvoll komponierten Songs. Als Absolventin des renommierten „Berklee College of Music“in Boston klettert Yasi Hofer beständig die Karriereleiter empor und teilte die Bühne unter anderem mit Steve Vai (Frank Zappa), Phil X (Bon Jovi), Pete Thorn (Melissa Etheridge), Hellmut Hattler und Savoy Brown. Ins neue Jahr startet sie mit Auftritten in der BigBox Kempten (10. Januar) und dem Hirsch in Metzingen (18. Januar). Im Frühjahr folgen Auftritte im Rattlesnake Saloon München (9. April), im Flieger in Tettnang (27. April) und dem Ulmer Roxy (4. Mai).
Die Fantastischen Vier
Die Fantastischen Vier sind deutsche Rap-Geschichte und machten deutschen Sprechgesang in den 90ern populär. Hits wie „Die da“, „Tag am Meer“, „Sie ist weg“, „Troy“oder „MfG“sind die Wegbegleiter einer ganzen Generation. Auf ihrem zehnten Studioalbum „Captain Fantastic“beweisen die Fantas, dass sie weiter am Puls der Zeit sind, zeigen sich politisch und setzen sich für Dialog und Vielfalt ein. Beim Tourauftakt Ende Dezember spielten Thomas D, Smudo, Michi Beck und And.Ypsilon, teilweise ergraut, aber voller Energie, mehr als 30 Lieder ihrer Karriere. Im Januar geht es in die Sick-Arena nach Freiburg (5. Januar; ausverkauft), das Hallenstadion in Zürich (6. Januar) und das Olympiastadion München (20. Januar; ausverkauft). Im Sommer folgt dann eine Open-Air-Tour mit Stationen in der Ostalb-Arena Aalen (8. Juni) und auf Schloss Salem (16. Juni). (dpa/sz)