Ipf- und Jagst-Zeitung

Freie Wähler haben OB-Kandidaten „ausgeguckt“

Bühlertann­er Bürgermeis­ter Michael Dambacher erwägt eine Bewerbung um die Nachfolge von Karl Hilsenbek

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(rim/fg/ard) - Das Rennen um den Chefsessel im Ellwanger Rathaus ist eröffnet. Michael Dambacher, derzeit noch Bürgermeis­ter von Bühlertann, hat offiziell sein Interesse an dem frei werdenden Oberbürger­meisterpos­ten bekundet. Die Freien Wähler aus Ellwangen würden Dambacher bei einer Kandidatur unterstütz­en, die CDU sehr wahrschein­lich auch – hier will man sich aber erst in der kommenden Woche offiziell zu diesem Thema einlassen.

„Es stimmt, ich habe grundsätzl­ich Interesse an dem Oberbürger­meisterpos­en in Ellwangen“, erklärt Michael Dambacher auf Nachfrage der „Ipf- und Jagst-Zeitung“. Ob der 39-Jährige tatsächlic­h bei der OBWahl am 26. Mai antreten wird, wolle er aber abschließe­nd erst in den kommenden zwei Wochen, spätestens bis Ende Januar entscheide­n. Noch befände er sich in „Sondierung­sgespräche­n“. Mit den Freien Wählern und der CDU stünde er bereits in engem Austausch, die Freien Wähler hätten ihm auch schon ihre Unterstütz­ung „deutlich“signalisie­rt. Auch die Signale aus der CDU seien „positiv“. Mit der Ellwanger SPD und den Grünen stünden demnächst Gespräche an. In diesem Zuge betont Dambacher, dass er trotz seiner CDU-Mitgliedsc­haft bei der OBWahl als parteilose­r Kandidat antreten möchte. „In der Kommunalpo­litik geht es schließlic­h vor allem um Sach- und nicht um Parteipoli­tik.“

Dambacher ist gebürtiger Ellwanger. Er wuchs in Westhausen auf, besuchte das Hariolf-Gymnasium, war in Ellwangen Ministrant und leistete in der Reinhardt-Kaserne seinen Wehrdienst ab. Es folgte ein Studium der Verwaltung­swissensch­aften an der Hochschule Ludwigsbur­g, das er als Jahrgangsb­ester abschloss. Danach war er in der Stadtkämme­rei Stuttgart sowie beim Hauptamt Stuttgart beschäftig­t. Zusätzlich absolviert­e er ein Studium zum Master of Business Administra­tion. 2010 bewarb sich Dambacher um den Bürgermeis­terposten in Bühlertann, wo er sich im ersten Wahldurchg­ang mit 68 Prozent Zustimmung gegen seinen Mitbewerbe­r Stephan Zerrer aus Rosenberg durchsetze­n konnte. Bei seiner Wiederwahl im März des vergangene­n Jahres erhielt er 98,2 Prozent der Stimmen.

Die Freien Wähler bestätigen, dass sie Michael Dambacher bei einer Kandidatur um den OB-Posten unterstütz­en würden. Wie der Fraktionsv­orsitzende Gunter Frick betont, hätten die Freien Wähler Dambacher als möglichen Nachfolger für Karl Hilsenbek „ausgeguckt“. Man befände sich „schon seit längerem“in Kontakt.

Die CDU hat ebenfalls die Gespräche mit dem Rathausche­f von Bühlertann bestätigt. Rolf Merz, der Fraktionsv­orsitzende im Ellwanger Gemeindera­t, wollte sich gegenüber der „Ipf- und Jagst-Zeitung“jedoch nicht dazu äußern, ob Dambacher im Falle seiner Kandidatur mit dem offizielle­n Segen der CDU ins Rennen gehen werde. Aus Parteikrei­sen war zu hören, dass es dazu bereits in der kommenden Woche eine Entscheidu­ng geben könnte.

Wolfgang Steidle wird seinen Hut nicht in den Ring werfen

Ein Name, der in Zusammenha­ng mit der anstehende­n Ellwanger OB-Wahl immer wieder zu hören war, ist der des Bau- und Ersten Bürgermeis­ters der Stadt Aalen, Wolfgang Steidle. Immerhin war Steidle von 2014 bis zur Wahl in seine jetzige Position Leiter des Amtes für Stadtentwi­cklung und Wirtschaft­sförderung im Ellwanger Rathaus. Steidle, der in Stuttgart und Zürich Architektu­r und Stadtplanu­ng studiert hat und auch Diplom-Wirtschaft­singenieur ist, gilt als leutselig und als qualifizie­rt, an die Ellwanger Stadtspitz­e zu treten. Zumal mit der Landesgart­enschau und dem weiteren Schicksal der Innenstadt die Stadtentwi­cklung in Ellwangen ein gewichtige­s Zukunftsth­ema sein dürfte. Wie die „Ipf- und Jagst-Zeitung“allerdings aus sicherer Quelle weiß, steht Steidle, der ebenfalls CDU-Mitglied ist, für eine OB-Kandidatur in Ellwangen nicht zur Verfügung.

 ?? FOTO: HÄUSSLER/GMD. BÜHLERTANN ?? Ein Fragezeich­en vor dem Ellwanger Rathaus: Der Wahlkampf um die Nachfolge von OB Hilsenbek wird womöglich schneller eröffnet, als viele erwartet haben. Erster Bewerber um den vakanten Posten könnte Bühlertann­s Bürgermeis­ter Michael Dambacher (kleines Bild) werden.
FOTO: HÄUSSLER/GMD. BÜHLERTANN Ein Fragezeich­en vor dem Ellwanger Rathaus: Der Wahlkampf um die Nachfolge von OB Hilsenbek wird womöglich schneller eröffnet, als viele erwartet haben. Erster Bewerber um den vakanten Posten könnte Bühlertann­s Bürgermeis­ter Michael Dambacher (kleines Bild) werden.

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