Der Wunsch ist ein gemeinsames Archiv
Ehrenamtliche Archivare kümmern sich um das geschichtliche Erbe von Rainau
– Bürgermeister Christoph Konle hat die insgesamt sechs ehrenamtlichen Archivare aus Rainau und ihr wertvolles gesellschaftliches Engagement geehrt. Der Wunsch der Gemeinde wäre ein großes, gemeinsames Archiv aller Teilorte Rainaus.
„In einer Welt die sich rasant wandelt und in der man global vernetzt ist, ist es wichtig auch seine Wurzeln zu kennen. Denn nur wer Wurzeln hat, kann fest auf der Erde stehen und hat genügend Kraft auch einmal einen Sturm auszuhalten“, sagte Bürgermeister Christoph Konle im Rahmen seiner Dankesrede zur Ehrung des sechsköpfigen ehrenamtlichen Archivar-Teams in Rainau. Gisela Egler, Erich Ebert, Alt-Bürgermeister Roland Gauermann, Otto Hutter, Peter Stegmaier und Klaus Wettemann haben über viele Jahre hinweg jede Menge Material zur Geschichte Rainaus zusammengetragen und aufgearbeitet. „Wir dürfen dieser Gruppe sehr dankbar sein, die privat viel Zeit und Arbeit investiert hat, um unsere geschichtlichen Wurzeln aufzuarbeiten und für seine Bürgerinnen und Bürger sowie die Nachwelt jederzeit zugänglich zu machen“, so Konle.
Während die Geschichte der Gemeinde Rainau, mit ihren etwas über 40 Jahren noch eine sehr junge ist, können ihre einzelnen Teilorte dagegen auf eine jahrhundertealte Vergangenheit, vor der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg in den 70er Jahren, zurückblicken. Die damaligen Gemeinden Schwabsberg und Dalkingen hatten nach ihrer „Hochzeit“ungeordnete Altregistraturen hinterlassen, die nie ausgewertet und bearbeitet wurden. Teilweise waren die zahlreichen Dokumente und Unterlagen in ungeeigneten Räumen untergebracht. In der Anfangszeit der neuen Gemeinde Rainau haben sich Kaspar Rief aus Buch sowie Erich Ebert und Alois Holl aus Dalkingen um die Erfassung der alten Akten gekümmert und für Ordnung gesorgt. Nach und nach bildete sich ein neues Nachfolger-Team an ehrenamtlichen Archivaren in Rainau. Mit Alt-Bürgermeister Roland Gauermann bekam das Sammelsurium aus historischen Akten, die sich jeweils aber nur auf die einzelnen Teilorte beschränkte, eine Systematik. Dank der eingeführten sogenannten Archivboxen war es Gauermann und seinem jeweiligen Team möglich, Festschriften erstellen und drucken zu lassen. So entstanden Festschriften zu 850 Jahre Dalkingen (1986), 700 Jahre Buch (1987) und 850 Jahre Schwabsberg (1997).
Beeindruckende Ergebnisse
Diese Jahrhundertfeiern beflügelten auch das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an der Gemeindegeschichte und führte letztendlich zur Gründung der Rainauer Archivargruppe. Peter Stegmaier leitete, unter maßgeblicher Unterstützung von Gisela Egler, dieses Team. Die Ergebnisse der Archivargruppe sind ebenfalls beeindruckend: sechs gedruckte Schriften zur Heimatgeschichte und Brauchtum, sechs Ausstellungen zu Geschichte, Brauchtum und Freizeitkunst sowie viele kleinere Veröffentlichungen im Mitteilungsblatt.
Seit 2015/16 stagniert die gemeinsame Arbeit altersbedingt leider etwas. „Es wäre schön, wenn wir wieder eine neue leitende Person und weitere Menschen, gerne auch jüngere, für diese interessante und sehr wertvolle Arbeit für die Gemeinde, gewinnen könnten“, sagt Konle. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich dafür gerne im Rathaus melden. Konles Wunsch wäre ein großes, gemeinsames Archiv mit allen bislang zusammengetragenen Unterlagen und Dokumenten aus öffentlicher und privater Hand.