Ipf- und Jagst-Zeitung

Hilfe mit Kommandos

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(bp) - Philipp Pless saß in der Gesprächsr­unde mit den „Aalener Nachrichte­n“/“Ipf- und Jagst-Zeitung“und wirkte so motiviert, als wenn er am liebsten gleich durch den Strafraum im Ellwanger Waldstadio­n fliegen würde. Ein wenig muss sich der Torwart allerdings noch gedulden, ehe er beim abstiegsbe­drohten Fußball-Bezirkslig­isten FC Ellwangen in die Vorbereitu­ng einsteigt. Ja, abstiegsbe­droht, und Pless, ein Torwart der locker höher spielen könnte, schließt sich dem FCE an – auch weil er nebenbei seine Futsal-Karriere forcieren kann.

„Futsal hat Priorität“, machte der 27-jährige Nationalto­rwart klar, der als nächstes in der WM-Qualifikat­ion in Georgien für Deutschlan­d spielen wird ab Ende Januar. Aber dann streift er sich das FCE-Trikot über. Und schwärmt schon jetzt. Über Bedingunge­n wie das Waldstadio­n und Trainingsp­latz die „in der Liga nicht allzu häufig zu sehen sind“.

In der Liga soll er ein Rückhalt sein im Abstiegska­mpf. Er der bis Dezember beim Verbandsli­gisten TSV Essingen spielte. Wie das laufen soll, darüber hat der Schlussman­n seine klare Vorstellun­g. Er will nicht nur mit seinen spezifisch­en Torwartfäh­igkeiten helfen, sondern sieht in den Kommandos einen wichtigen Aspekt. So könne man „Torchancen des Gegners durch einfache Kommandos verhindern“, erklärt Pless in klarer Ansage, noch auf seinen Stuhl.

Längerer Verbleib möglich

Zunächst will er den Ellwangern um ihren Trainer Antis Chalkidis (“soll sehr gut sein“) bis zum Sommer helfen, die Möglichkei­t auf höherklass­igen Fußball (Regionalli­ga/Oberliga) sieht er weiterhin „gegeben“– je nach Karrierepl­anung. Aber ein Bleiben von Pless über den Sommer hinaus sei „nicht ausgeschlo­ssen“, wie FCE-Sportvorst­and Helmut Wenzel anmerkte – der freilich auch schwärmte. Der Kontakt zum FCE kam über einen Ex-Ellwanger Kicker zu Stande. Wenzel sah „eine Chance, die man eigentlich nicht bekommt“.

Die Augen werden natürlich im ersten Spiel – ausgerechn­et im Derby am 10. März gegen den TV Neuler – auf Pless gerichtet sein. Den Abstieg alleine wird er nicht verhindern können, er der nebenbei noch beim Futsal-Regionalli­gisten TSV Weilimdorf hält. Doch Ellwangen sieht „einen positiven Impuls, den die Mannschaft braucht. Wenn man die Chance hat, solch einen Impuls zu setzen, muss man es machen“, unterstrei­cht Markting-Vorstand Thomas Stoll. Pless wird fliegen, sprechen und alles andere als locker auf dem Stuhl sitzen.

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